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Später Wechsel: BMW setzt laut CEO auf Elektroauto-Architektur – aber erst ab 2025

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Bild: BMW

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Unter den drei deutschen Autokonzernen hat BMW auf der einen Seite mit dem i3 das erste reine Elektroauto auf den Markt gebracht – und auf der anderen Seite anschließend nicht mehr viel in dieser Richtung unternommen. Volkswagen ist seit einiger Zeit auf erklärtem Tesla-Kurs, Daimler hat immerhin Pläne für Fahrzeuge auf eigenen Elektroauto-Plattformen, nur BMW beharrte bislang darauf, für reine Verbrenner dieselbe Basis zu verwenden wie für Hybride und Elektroautos. Doch auch das ändert sich jetzt, wie aus einer Rede von Konzern-Vorstandschef Oliver Zipse hervorgeht.

BMW zieht bei Elektroautos nach

In seiner Telefon-Ansprache vor Analysten an diesem Mittwoch berichtete Zipse zunächst vom dritten Quartal 2020 als dem absatzstärksten in der BMW-Geschichte. Mit den Produkten und Technologien sei der Konzern „für die nächsten Jahre bestens aufgestellt“, erarbeite aber bereits Lösungen für die Zeit ab Mitte dieses Jahrzehnts, „wenn sich die Bedingungen am Markt weiterentwickelt haben werden“. Eine Schlüsselrolle dafür spiele das Werk in Ungarn: Dort laufe um 2025 „die neue BEV-zentrierte Architektur“ an.

Etwas verklausuliert teilte der BMW-Chef also offenbar mit, dass auch sein Unternehmen künftig das tun wird, was Tesla vorgemacht hat und inzwischen fast alle großen Hersteller nachmachen: Elektroautos auf speziell für sie entwickelten Plattformen anbieten, nicht mehr auf Mischlingen, die mit Verbrennern geteilt werden. Auf diese Phase seiner Transformation konzentriere sich BMW jetzt und werde in den kommenden Monaten grundlegende Entscheidungen dazu fällen, sagte Zipse. Mehr hatte er dazu zunächst nicht zu sagen.

Mehr Elektro-Verkäufe – mit Hybriden

Für die Zeit bis 2025 dagegen bezeichnete er BMW als bereits jetzt gut aufgestellt und berichtete von um 20 Prozent gesteigerten Verkäufen von elektrifizierten Fahrzeugen (also rein elektrische und hybride) im bisherigen Jahresverlauf. Der Mini als Elektroauto habe seit diesem März 13.000 Kunden „begeistert“, in diesen Tagen komme der BMW iX3 (ein Verbrenner-Umbau) in den Handel, 2021 der i4 mit bis zu 600 Kilometern Reichweite und der iNext. Letzteren habe der Vorstand getestet, und er sei „ein völlig neuer Maßstab von digital und vernetzt“.

Die Erfolgsmeldungen und Ankündigungen verdecken allerdings, dass der Ansatz von reinen Elektroautos bei der Marke BMW (also eigentlich nur des i3) gegenüber 2019 drastisch gesunken ist. Das lässt sich einer Präsentation zu den Zahlen bis Ende September entnehmen: Vor einem Jahr wurden in diesem Zeitraum noch gut 31.000 BMW-Elektroautos verkauft, 2020 mit gut 18.000 rund 41 Prozent weniger. Eine Zunahme um 57 Prozent beim elektrischen Mini konnte das nicht ausgleichen – nur dank Hybrid-Modellen konnte der Konzern insgesamt mehr elektrifizierte Autos vermelden.

Aktualisierung: Ein Leser hat teslamag.de darauf hingewiesen, dass sich die Ankündigung laut einem Bericht von Bimmer Today auch weniger weitgehend interpretieren lässt. BMW werde weiterhin Misch-Plattformen entwickeln, ab 2025 aber mit reinem Elektro-Antrieb als dem Schwerpunkt, heißt es darin. Ein Strategiewechsel sei das nicht, nur eine Reaktion auf die veränderte Bedeutung der unterschiedlichen Antriebsoptionen.

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