So offen auf Elektroauto-Kurs wie Volkswagen sind die deutschen Autokonzern-Konkurrenten BMW und Daimler noch nicht, aber zumindest ihre Luxus-Limousinen soll es bald elektrisch geben. Wie sich zeigt, wollen beide dabei – ähnlich wie anfangs Tesla – im Highend-Bereich antreten: BMW hat Mitte März angekündigt, dass ein Elektroauto das Top-Modell der nächsten 7er-Generation bilden wird. Und zur Daimler-Marke Mercedes wurde jetzt bekannt, dass sich die Sport-Tochter AMG auch die kommende Elektro-Limousine EQS vornehmen soll.
Top-Mercedes stark wie Tesla Model 3?
Die Fahrzeuge der Tuning-Tochter AMG sind traditionell auffälligere und leistungsstärkere Varianten von Autos aus dem Mercedes-Sortiment. So ist der Mercedes-AMG S 63 mit 612 PS ab 164.200 Euro ohne Extras die derzeit schnellste und eine der teuersten Limousinen aus dem Haus Daimler. Und laut einem aktuellen Bericht von Autocar soll der kommende AMG-EQS bei der Leistung in einem ähnlichen Bereich liegen – mindestens 610 PS. Tatsächlich seien beide Autos von einem hochrangigen Mercedes-Ingenieur in dieser Hinsicht explizit verglichen worden.
Auf gewisse Weise wird Leistung in der Elektroauto-Welt allerdings neu definiert: Vor kurzem gemessene 591 PS Spitzenleistung erreicht schon das Tesla Model 3 Performance – und allein mit optischer Sport-Überlegenheit gegenüber dem voraussichtlich viel billigeren Tesla werden sich AMG-Käufer womöglich nicht zufrieden geben. Beim Model S Performance mit neuester Software ermittelte ein YouTuber vor kurzem sogar bis zu 835 PS.
Beim Akku erstmals auf Tesla-Niveau
Aber bis zum EQS ist ohnehin noch etwas Zeit und bis zur AMG-Version damit wohl noch etwas mehr. Die Studie dazu wurde von Mercedes zur IAA im September 2019 vorgestellt, nach Berichten soll 2021 der Serienstart folgen – nach dem der nächsten S-Klasse, als deren interner Konkurrent das Elektroauto gesehen wird. Laut Automobil-Produktion soll der EQS auf einigen Märkten sogar das „Prunkstück“ der Marke Mercedes werden. Beim Akku wäre er das erste Elektroauto, das wirklich mit den Top-Modellen S und X von Tesla gleichzieht – die Kapazität soll 100 Kilowattstunden betragen.
Zugleich wird der EQS das erste Elektroauto von Mercedes, das auf der neuen Skateboard-Plattform EVA basiert – anders als BMW, wo der nächste 7er ebenso wie andere kommende Reihen stets auf flexiblen Plattformen für Verbrenner- wie Akku-Technik aufbauen sollen, denkt Mercedes zumindest teilweise rein elektrisch. Zu einem noch nicht näher bekannten Zeitpunkt im nächsten Jahr soll der erste Skateboard-Mercedes kommen. Und wenn er trotz AMG-Kur bei der Leistung nicht das Tesla-Niveau erreichen sollte, dann könnte er zumindest mit luxuriösen Innenraum und Fahrwerk punkten.