Bild: Tesla (Symbolfoto)
Bis sich CEO Elon Musk zu dem eskalierenden Streik gegen Tesla in Schweden äußerte, dauerte es vier Wochen: Als „wahnsinnig“ bezeichnete er am vergangenen Donnerstag die Situation in dem Land, nachdem die Gewerkschaft der Post-Beschäftigten angekündigt hatte, keine Kennzeichen für Tesla-Neuzulassungen mehr zu befördern. Das Transport-Ministerium sah keine andere Möglichkeit, die Schilder zu verschicken. Dagegen klagte Tesla am Montag – und bekam erst einmal Recht.
Breiter Streik gegen Tesla
Eigentlich streiken in Schweden nur die Beschäftigten im Tesla-Service, wie ihre Gewerkschaft IF Metall Ende Oktober bekanntgab. Diese Aktion zeigte jedoch wenig Wirkung, sodass sich weitere Gewerkschaften anschlossen. Einen Boykott von Hafen-Beschäftigten umging Tesla offenbar mit Transporten über Straßen, außerdem soll das Unternehmen Personal aus anderen Ländern nach Schweden gebracht haben. Die Tesla-Beschäftigten im Land selbst zeigen nach lokalen Berichten wenig Unterstützung für die Forderung, für sie einen Tarif-Vertrag abzuschließen.
Die Verweigerung der Beförderung von Kennzeichen für neue Elektroautos scheint die erste der vielen Sympathie-Aktionen gewesen zu sein, die Tesla wirklich traf. Jedenfalls rief erst sie den öffentlichen Kommentar von CEO Musk hervor, der nach Angaben aus dem schwedischen Management intern klar gemacht hat, dass ein Tarif-Vertrag nicht in Frage kommt. Am Montag klagte Tesla wegen der Schilder-Blockade zudem gegen das Transport-Ministerium und die staatliche Gesellschaft Postnord.
In diesen Verfahren hat das Unternehmen schnell teilweise Recht bekommen, wie die schwedische Zeitung Aftonbladet berichtet: Ein Gericht habe entschieden, dass das Ministerium eine Methode finden muss, ausgestellte Kennzeichen innerhalb einer Woche Tesla zu übergeben; nach eigenen Angaben ist es vertraglich an PostNord gebunden. Wenn die Übergabe nicht innerhalb der gesetzten Frist erfolgt ist, würde eine Strafzahlung von umgerechnet rund 87.000 Euro fällig.
Musk will keinen Tarif-Vertrag
Darüber hinaus verlangte Tesla laut Aftonbladet die Herausgabe von Kennzeichen, die bereits bei PostNord liegen. Darüber soll am Montag noch keine Entscheidung bekanntgegeben worden sein. Das Transport-Ministerium erklärte auf Anfrage der Zeitung, dass noch nicht klar sei, wie es das Urteil umsetzen kann; Tesla zeigte sich in einer Reaktion erfreut, dass jetzt weiterhin Neuwagen an schwedische Kunden ausgeliefert werden könnten. Aber die Gewerkschaften werden sich möglicherweise noch mehr ausdenken, um den von Musk abgelehnten Tarif-Vertrag zu erzwingen.