Bild: Sudbury Police Department (Symbolfoto)
Von der Frage, welche Fahrweisen am ehesten zu Unfällen führen, hängt eine Menge ab – bei Tesla zum Beispiel die Aufnahme in den Beta-Test mit der Autopilot-Software FSD und die Höhe der Prämien in seiner dynamischen Versicherung. Auch andere Unternehmen versuchen deshalb, die detaillierten Zusammenhänge zwischen erfassten Fahrdaten und Unfall-Risiko genauer zu verstehen. Und auf dem Weg dorthin hat eine Telematik-Firma jetzt ein interessantes Zwischenergebnis gemeldet: Tesla-Besitzer, die parallel auch einen Verbrenner nutzen, sind in ihrem Elektroauto merklich sicherer unterwegs, während es bei Porsche und anderen Marken genau anders herum ist.
Elektroautos beschleunigen riskanter
Das geht laut Cambridge Mobile Telematics (CMT), nach eigenen Angaben der größte Telematik-Dienstleister der Welt, aus einer neuen Auswertung der Daten von Millionen Autos auf der eigenen Plattform hervor. Sie zeige, dass bei Elektroauto-Fahrern ein um 180 Prozent bis 340 Prozent höheres „Beschleunigungsrisiko“ bestehe, heißt es in einer Mitteilung. Was das bedeutet, wird nicht näher definiert, aber man kann es sich vorstellen: Elektroautos wie fast allen voran die von Tesla beschleunigen kräftiger als die meisten Verbrenner, was mit Freude genutzt wird und zumindest statistisch mit einem höheren Risiko einhergehen könnte.
Interessanterweise greift Tesla für seinen Safety Score nach eigenen Angaben nicht auf Beschleunigungsdaten zurück. Allerdings könnten davon indirekt die Faktoren Front-Kollisionswarnung, hartes Bremsen oder Abstand zum Vorderfahrzeug berührt sein. Letztlich geht es Tesla und CMT dabei aber um das Gleiche: Der Telematik-Dienstleister wies auf einen Vortrag bei einer Fachkonferenz hin, in dem es um Informationen für Versicherungen und Experten für Verkehrssicherheit gehen sollte.
Ein weiteres Ergebnis der Auswertung wurde aber ebenfalls vorab mitgeteilt. Es ergibt sich aus den Fahrdaten von Personen, die sowohl ein Elektroauto verwenden als auch eines mit Verbrenner-Antrieb. So ließen sich die Risiken über Plattformen hinweg besser vergleichen, erklärt ein CMT-Stratege die Motivation dahinter.
Diskrepanz zwischen Tesla und Porsche
Und dabei zeigte sich: Wer Tesla fährt und außerdem ein anderes Auto, hat in dem Tesla ein um fast 50 Prozent niedriges Unfall-Risiko als mit dem anderen Fahrzeug. Im Fall von Porsche dagegen habe die Analyse ergeben, dass Fahrer dieser Marke darin mit 55 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit in Unfälle verwickelt sind. Anders als bei Tesla automatisch ist dabei nicht klar, ob es nur um Elektroauto von Porsche im Vergleich zu Verbrennern ging oder allgemein um Porsche-Fahrer in Autos anderer Marken. Auch an einer Erklärung für die Diskrepanz versucht sich CMT in seiner Mitteilung nicht. Mehr Aufschluss darüber und über weitere Daten-Zusammenhänge könnte eine Online-Version des Fachvortrags bringen, die für Mitte Juni angekündigt ist.