Bild: Tesla (im Oktober neu eröffneter Supercharger in Regensburg)
Mehr schnelle Ladestationen und -säulen dürfte kein Unternehmen weltweit betreiben: Wie Tesla mit seinen Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2022 mitteilte, hat sich die Zahl seiner Supercharger-Standorte bis Ende September auf 4283 Stück mit zusammen 38.883 Ladeplätzen erhöht – sie liegt also bereits deutlich über den „>35.000“, die Tesla auf seiner Website nennt. Doch in diesem Jahr hat sich der Supercharger-Ausbau verlangsamt, und mit der Zunahme bei den verkauften Elektroautos von Tesla hält er nicht mit.
Supercharger-Netz wächst langsamer
So stieg die Zahl der Stationen im dritten Quartal dieses Jahres nach den neuen Tesla-Angaben gegenüber September 2021 um 32 Prozent und die der Supercharger-Säulen um 33 Prozent. Beides ist zum einen weniger als das Wachstum vom Vorquartal, in dem sich die Werte um je 34 Prozent erhöhten. Zugleich liegt es deutlich unter der Zunahme bei den Elektroauto-Auslieferungen von Tesla im selben Zeitraum: Diese stiegen auf 343.830 Stück – etwas weniger als erwartet, aber immer noch ein Plus von 42 Prozent.
Zudem hat das Supercharger-Wachstum seit einem Jahr fast kontinuierlich abgenommen. Im ersten Viertel von 2021 betrug die Zunahme noch 44 Prozent bei den Säulen und 41 Prozent bei der Zahl der Stationen. Im Quartal darauf erhöhte sie sich weiter auf 49 Prozent bzw. 46 Prozent und erreichte mit 51/49 Prozent im dritten Quartal 2021 den höchsten Wert. Im letzten Viertel des Jahres wurde die Zunahme mit 35 Prozent mehr Superchargern an 36 Prozent mehr Tesla-Stationen deutlich geringer und zu Beginn von 2022 noch einmal je einen Prozentpunkt ausgeprägter. In Q2 ging es aber auf zweimal 34 Prozent weiter nach unten, und zuletzt noch ein Stück weiter auf die 33 Prozent Zunahme der Supercharger-Säulen und 32 Prozent bei den Stationen.
Tesla-SVP kündigte Verdreifachung an
Von Anfang 2021 bis Ende September 2022 ist das weltweite Supercharger-Netz von Tesla damit nach beiden Kennzahlen um recht genau 67 Prozent gewachsen, und seit Anfang dieses Jahres um jeweils 23 Prozent. Der Wert für 2022 entspricht dabei bislang bei weitem nicht viel ehrgeizigeren Ankündigungen von Teslas Technik-SVP Drew Baglino: Der hatte im Oktober 2021 erklärt, in den 18 Monaten zuvor habe sich das Supercharger-Netz verdoppelt – und in den zwei Jahren darauf, also vor Ende 2023, sollte es noch einmal dreimal so groß werden. Um das zu erreichen, müsste Tesla das Ausbau-Tempo also bald wieder drastisch steigern.