Im dritten Quartal dieses Jahres hat Tesla wie erwartet neue Rekorde bei der Zahl der produzierten und ausgelieferten Elektroautos aufgestellt. Dabei lagen die Auslieferungen mit 343.830 Einheiten allerdings rund 20.000 unter den durchschnittlichen Erwartungen von Analysten, geht aus einer am Sonntagabend veröffentlichten Presse-Mitteilung von Tesla hervor. Die Produktion stieg demgegenüber deutlicher auf 365.823 Elektroautos. Als Begründung für diese Diskrepanz erklärte Tesla, dass sich aus logistischen Gründen zum Ende des Quartals mehr Fahrzeuge noch auf dem Transport-Weg befunden hätten als sonst.
Tesla-Produktion 20% über altem Rekord
Nach einer von Tesla selbst verbreiteten Zusammenstellung hatten 26 Banken und Broker im Durchschnitt mit knapp 363.000 Auslieferungen im dritten Quartal gerechnet. Daran gemessen ist der jetzt gemeldete Rekord von 343.830 eine Enttäuschung, auch wenn er rund 11 Prozent über dem bisherigen Höchstwert von gut 310.000 Tesla-Auslieferungen im ersten Quartal dieses Jahres lag. Die höchste Produktion hatte Tesla zuvor für das letzte Viertel von 2021 mit 305.840 Elektroautos gemeldet. Dieser Wert wurde jetzt um knapp 20 Prozent übertroffen.
Länger als gewohnt, aber immer noch kurz, nimmt Tesla in seiner Mitteilung von Sonntag zu den Q3-Ergebnissen Stellung. Mit zunehmender Produktion werde es immer schwieriger, während der bislang gewohnten Spitzen zum Ende jedes Quartals hin Transport-Kapazität zu vertretbaren Preisen zu bekommen, heißt es darin. Im zurückliegenden Vierteljahr habe man deshalb begonnen, Autos für unterschiedliche Regionen nicht mehr im Block zu unterschiedlichen Zeiten zu produzieren, sondern jede Woche eine Mischung. Dadurch habe zum Ende dieses Quartals die Zahl der Fahrzeuge zugenommen, die noch auf dem Weg zu Kunden waren. Sie seien aber bestellt und würden nach dem Eintreffen ausgeliefert.
Lokale Gigafactorys ermöglichen Entzerrung
Tesla-CEO Elon Musk hatte eine Entzerrung der bislang gehäuft an den Quartalsenden liegenden Auslieferungen zuvor wiederholt als wünschenswert bezeichnet, aber bislang nicht umgesetzt. Die Eröffnung neuer Fabriken in den USA und Deutschland sollte dabei helfen, doch im zweiten Quartal 2022 wurde deren noch geringer Beitrag von Corona-Sperren für die wichtige Gigafactory in China weit überwogen, sodass Tesla-Produktion und Auslieferungen sogar sanken. Im dritten Quartal waren die Voraussetzungen günstiger, denn die China-Produktion nahm nach einem Umbau ebenso weiter zu wie von niedrigerem Niveau aus die in Deutschland und Texas.