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Endlich investierbar: Tesla-Anleihe bekommt von S&P lange erwartete Rating-Verbesserung

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Bild: Tesla (Symbolfoto)

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Die Tesla-Aktie kann derzeit alles an Unterstützung gebrauchen, was sie bekommen kann – verfehlte Erwartungen für die Auslieferungen in Q3 und wohl noch stärker die Aussicht auf Verkäufe durch CEO Elon Musk zur Finanzierung der akuter werdenden Twitter-Übernahme haben seit Anfang der Woche den Kurs belastet. Zumindest eine kleine Stärkung lieferte aber am späteren Donnerstag die Rating-Agentur S&P Global Ratings: Wie nach den nackten Zahlen schon lange überfällig, wurden Anleihen von Tesla auf ein Niveau hochgestuft, das erstmals zum Bereich „Investment Grade“ zählt. Das ist auch für die Aktie positiv, denn manche Fonds dürfen erst jetzt in sie investieren.

Tesla-Rating um 2 Stufen verbessert

Produktion und Auslieferungen bei Tesla hätten die eigenen Erwartungen übertroffen, und der Hochlauf bei der Kapazität scheine im Plan, um hohe Nachfrage bis ins Jahr 2023 hinein zu bedienen, schrieb S&P Global am Donnerstag in einem Research Update. Das hört sich fast an wie eine Aktien-Analyse, ist aber auf Anleihen von Tesla bezogen: Man sehe das Kredit-Profil des Unternehmens jetzt positiver, weil es sich weiterhin führend bei Elektroautos zeige. Zusammen mit solider Effizienz ermögliche das hohe Gewinn-Margen und entsprechende Cash-Flows.

Also stufte S&P Global Ratings Tesla-Anleihen um zwei Stufen auf BBB hoch. Das vorige Rating BB+ war das höchste gewesen, das noch zur Kategorie „Speculative Grade“ zählt, die unhöflicher auch als „junk“ bezeichnet wird. Das beste Rating überhaupt ist bei S&P AAA. Die zwei anderen offiziell anerkannten Agenturen Moody’s und Fitch verwenden ähnliche Schlüssel mit der Einteilung in Investment Grade oder Junk und vielen Abstufungen innerhalb dieser Gruppen.

Positives Signal auch für Tesla-Aktie

Mit der Hochstufung durch S&P haben Tesla-Anleihen jetzt zum ersten Mal in ihrer Geschichte ein Investment-Rating. In der Theorie macht das die Emission neuer Anleihen zu niedrigeren Zinsen möglich. In der Tesla-Praxis fällt dieser Faktor praktisch weg, weil das Unternehmen kaum noch Schulden macht und hohe Überschüsse erzielt. Außerdem wurden seine Anleihen schon vorher auf Niveaus wie besser bewertete gehandelt.

Wichtiger aber ist der Effekt auf die Aktie, erklärte dazu Gary Black, ein in Tesla investierter Fondsmanager, der die Rating-Hochstufung schon eine Weile forderte und erwartete. Nach seinen Worten gibt es professionelle Fonds, denen der Kauf von Anteilen an Unternehmen verboten ist, deren Anleihen als spekulativ bewertet werden. Für die kommt Tesla jetzt erstmals überhaupt in Frage. Für andere seiner Kollegen sei ein Anleihen-Rating im Investment-Bereich schlicht eine Art Adelung, schrieb Black: der Beleg, dass man ein „Blue Chip“-Unternehmen vor sich hat.

Konkurrenz-Agentur könnte folgen

Bei der zweiten großen Agentur Moody’s hat es Tesla noch nicht so weit gebracht. Auf diesen Umstand von einer engagierten Privataktionärin per E-Mail angesprochen, bestritt ein dort zuständiger Analyst vor kurzem nicht die Finanzstärke von Tesla, erklärte aber, aus qualitativer Sicht würde man gern konkretere Anzeichen für eine Verbreiterung des Produkt-Angebots sehen. Black ging am Donnerstag davon aus, dass auch die Moody’s-Hochstufung nicht mehr lange auf sich warten lassen wird: Die Agentur folge ihrem Konkurrenten S&P bei Tesla immer, schrieb er. Wahrscheinlich werde es nach Veröffentlichung der Q3-Geschäftszahlen so weit sein.

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