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„Nicht wörtlich gemeint“: Tesla-CEO Elon Musk verteidigt sich in Verleumdungsprozess

Bild: Tesla

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Im Sommer 2018, auf dem Höhepunkt der Produktionsprobleme mit dem neuen Model 3, hat sich Tesla-CEO Elon Musk eine Reihe von schweren Schnitzern auf Twitter geleistet. Nicht nur kündigte er ohne echte Basis an, das Unternehmen für 420 Dollar pro Aktie von der Börse wegkaufen zu wollen, er bezeichnete auch einen britischen Rettungstaucher in Thailand wiederholt als „pedo guy“, also pädophilen Typen. Dies brachte ihm eine Verleumdungsklage ein, gegen die er sich jetzt persönlich verteidigt.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, begab sich Musk am Mittwoch, „flankiert von einem halben Dutzend Männern“, erneut zum zuständigen District Court in Los Angeles. Zuvor hatte der Richter eine Jury aus acht Mitgliedern zusammengestellt und dabei darauf geachtet, dass sie keine Vorurteile gegenüber Milliardären wie Musk und gegenüber Thailand-Besuchern hegen. Am Dienstag hatte sich der Tesla-CEO vor Gericht bereits für die Twitter-Äußerung entschuldigt, ebenso wie schon kurz nach dem Vorfall auf Twitter selbst.

Hintergrund der Klage ist die schwierige Rettung einer in einer Höhle in Thailand eingeschlossenen Jugend-Fußballmannschaft im vergangenen Sommer. Als wenn er zu dieser Zeit noch nicht zu viel zu tun gehabt hätte, flog Musk dort ein und präsentierte ein von seiner Raketenfirma SpaceX gebautes U-Boot im Miniaturformat, das beim Bergen der Jugendlichen aus dem von eingedrungenem Wasser umschlossenen Höhlensystem helfen sollte. Der Taucher, der zum offiziellen Rettungsteam gehörte, bezeichnete das als reine PR-Aktion und sagte in einem TV-Interview, Musk solle sich das U-Boot „dorthin schieben, wo es weh tut“.

Diese Äußerung sah sich Musk, wie er jetzt aussagte, mehrere Male an, bevor er auf Twitter zurückschlug, indem er den Taucher in zwei (später gelöschten) Nachrichten als „pedo guy“ bezeichnete. Schon nach der Einreichung der Klage hatte der Tesla-CEO erklärt, in seinem Heimatland Südafrika sei dies eine häufig genutzte Wendung, die aber nicht konkret als Pädophilie-Vorwurf, sondern nur allgemein abwertend zu verstehen sei. Er habe seinen Angriff ebenso wenig wörtlich gemeint wie der Taucher seine Aussage, er solle sich das U-Boot an einen schmerzhaften Ort schieben, sagte Musk jetzt vor Gericht.

Der Taucher strebt Schadenersatz und Schmerzensgeld in unbekannter Höhe an. Musks Anwalt erklärte am Mittwoch, der Mann behaupte, durch Musks Twitter-Angriffe schreckliches Leid erfahren zu haben, was aber nicht den Tatsachen entspreche. Der Prozess dürfte noch bis Ende dieser Woche dauern.

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