Die US-Börsenaufsicht SEC verklagt Tesla-Chef Elon Musk wegen Betrug und will ihm die Leitung des von ihm mitgegründeten Elektroautobauers verbieten. Der Vorwurf: Der 47-Jährige habe „falsche und irreführende“ Nachrichten über Twitter zu einem möglichen Börsenrückzug von Tesla veröffentlicht. Die Aktien des Unternehmens brachen nach Bekanntwerden der SEC-Klage nachbörslich zwölf Prozent ein.
Musk erklärte, nichts Falsches getan zu haben und traurig und enttäuscht über die „ungerechtfertigte“ Klage zu sein. Er betonte: „Integrität ist der wichtigste Wert in meinem Leben und die Fakten werden zeigen, dass ich dies in keinster Weise kompromittiert habe.“ Der Verwaltungsrat von Tesla teilte mit, „voll überzeugt“ von Musk zu sein.
Musk hatte seinen über 22 Millionen Twitter-Anhängern am 7. August mitgeteilt, Tesla für 420 Dollar je Aktie von der Börse nehmen zu wollen, die Finanzierung für das Vorhaben sei gesichert. Anschließend kam es zu starken Kursausschlägen. Nur wenig später ging der Tesla-Chef auf Abstand von dem Börsenrückzug – seine Begründung: Der Aufwand und die entstehende Unruhe seien größer als gedacht. Außerdem würden die meisten Großinvestoren Tesla in Zukunft gerne weiter als Aktiengesellschaft sehen.
Am considering taking Tesla private at $420. Funding secured.
— Elon Musk (@elonmusk) August 7, 2018
Die SEC vermutet, dass Musk entgegen seiner Äußerung keine Finanzierungszusagen von Investoren hatte. Mittlerweile ermittelt auch das US-Justizministerium in dem Fall, darüber hinaus drohen Sammelklagen von Investoren wegen des Verdachts auf Marktmanipulation.
Laut einem Bericht des Wall Street Journal gab es im Vorfeld der Klage der SEC Verhandlungen zwischen der Behörde und Musk über einen außergerichtlichen Vergleich. Die Anwälte des Serienunternehmers hätten die Gespräche aber abgebrochen. Die SEC hat sich bislang nicht öffentlich zu ihrer Klage geäußert.