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Tesla-CEO wiederholt abwartende Haltung zu Bitcoin – und Kurs springt auf höheres Niveau

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Bild: Tesla

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Der Theorie nach sind Finanzmärkte vollkommen rational und effizient – aber in der Praxis entsteht oft ein ganz anderer Eindruck. So entwickelte sich in der Zeit der strengen Coronavirus-Sperren das Phänomen der Meme-Stocks, die hauptsächlich deshalb plötzlich stark steigen, weil private Anleger Gefallen an ihnen finden. Aber selbst bei bedeutenden Aktien wie der von Tesla kommt es immer wieder zu Kursbewegungen, für die sich keine vernünftige Erklärung anbietet. Und wohl am wildesten geht es am Markt für Kryptowährungen zu: Hier hat Tesla-Chef Elon Musk soeben erneut seine Fähigkeit gezeigt, den Bitcoin-Kurs massiv zu bewegen – und das ganz ohne neue Aussagen.

Tesla-Chef bewegt Bitcoin-Kurse

Seit diesem Jahr sind Tesla und Bitcoin enger miteinander verbunden, als es manchen Anlegern Recht ist: Das Unternehmen investierte im Januar 1,5 Milliarden Dollar in die Kryptowährung und begann wenig später, sie auch als Bezahlung für Elektroautos in den USA zu akzeptieren. Dass Tesla im Verlauf des ersten Quartals einen Teil seines Bitcoin-Bestands wieder verkaufte, hatte keine dramatischen Folgen. Doch Mitte Mai teilte CEO Musk mit, wegen des hohen Energie-Bedarfs habe man die Krypto-Zahlungsoption ausgesetzt – und der Bitcoin-Kurs brach zeitweise um ein Drittel ein.

„Wir haben vor, Bitcoin für Transaktionen zu verwenden, sobald beim Mining mehr erneuerbare Energie genutzt wird“, beschwichtigte der Tesla-Chef schon bei seiner Krypto-Kehrtwende im Mai. Doch das wurde offenbar kaum wahrgenommen, obwohl Musk später ergänzte, sich selbst für mehr sauberen Strom bei Blockchain-Berechnungen einzusetzen. Am vergangenen Wochenende aber schrieb er auf Twitter im Grunde das Gleiche noch einmal. Und vielleicht wegen der etwas positiveren Formulierung reagierte Bitcoin mit einem Kurssprung und hält sich seitdem auf dem erhöhten Niveau.

Vor Musks Twitter-Nachricht an diesem Sonntag kostete Bitcoin etwa 36.000 Dollar pro Einheit, kaum mehr als halb so viel wie zur Spitzenzeit in diesem April und nur wenig mehr als vor der Nachricht vom Tesla-Einstieg Anfang Februar. Doch dann schrieb der CEO wieder, und innerhalb weniger Stunden stieg der Bitcoin-Kurs zunächst auf knapp unter 40.000 Dollar; später überwand er diese Marke und schien sich am Dienstagvormittag deutscher Zeit darüber zu halten. Mangels anderer wichtiger Nachrichten wurde die rapide Bewegung allgemein dem Wirken des Tesla-Chefs zugeschrieben.

Keine neue Krypto-Kehrtwende bei Musk

Dabei war es dieses Mal, auch wenn vielfach anders berichtet wurde, keine Krypto-Kehrtwende: Wenn Belege dafür vorlägen, dass der Anteil sauberer Energie beim Mining einen „vernünftigen“ Anteil von etwa 50 Prozent erreicht habe und der Trend weiter in die richtige Richtung zeige, werde Tesla wieder Bitcoin-Transaktionen zulassen, schrieb Musk am Sonntag auf Twitter. Das ist eigentlich exakt das Gleiche wie bei seiner Stopp-Ankündigung mit Erklärung von Mitte Mai, nur vielleicht etwas konkreter.

Trotzdem zeigte der Bitcoin-Kurs die beschriebene Spontan-Reaktion um mehr als 10 Prozent nach oben und blieb vorerst dabei. Das erscheint wenig rational. Tatsächlich wird – nur halb im Spaß – schon eine neue Finanzmarkt-Theorie gehandelt: Die Kurse von Vermögenswerten sollen neuerdings ausschließlich davon abhängen, wie sich Elon Musk zu ihnen positioniert.

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