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Musk verrät Milliarden-Steuerzahlung für 2021 – und (nahendes) Ende seiner Tesla-Verkäufe

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Bild: Tesla

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Angesichts eines US-Staatshaushalts von 6,8 Billionen Dollar (knapp die Hälfte davon in Form neuer Schulden) fällt selbst diese Summe kaum ins Gewicht, aber interessant ist sie trotzdem: Mehr als 11 Milliarden Dollar an Steuern werde er in diesem Jahr bezahlen, schrieb Tesla-Chef Elon Musk am späten Sonntag nach US-Zeit auf Twitter. Vorher stritt er sich dort seit einer Weile mit Demokraten-Politikern, die ihm nachsagen, er würde sich um seinen Anteil an der Staatsfinanzierung drücken, und in diesem Zusammenhang dürfte auch die neueste Twitter-Äußerung zu sehen sein. Gleichzeitig aber könnte Musk damit etwas über seine noch ausstehenden Verkäufe weiterer Tesla-Aktien gesagt haben.

Bislang 12,9 Mio. Tesla-Aktien verkauft

Dass er in diesem Jahr mehr Steuern bezahlen werde als jeder andere Amerikaner in der bisherigen Geschichte, hatte Musk schon Mitte der Woche in einer Antwort auf Kritik der US-Senatorin Elizabeth Warren erklärt. Am Sonntag folgte, „für diejenigen, die sich das fragen“, die konkretere Angabe mit den 11 Milliarden Dollar – wobei das „mehr als“ darin immer noch Spielraum für Interpretationen lässt. Dass der Tesla-Chef dieses Jahr überhaupt in einer derartigen Größenordnung Steuern bezahlt, liegt daran, dass er seit Anfang November Millionen alte Optionen ausübt und einen Teil der so bezogenen neuen Tesla-Aktien mit hohem Gewinn gleich wieder verkauft.

Nach der jüngsten Ausübung von gut 2 Millionen Tesla-Optionen und dem anschließenden Verkauf von erneut exakt 934.091 Aktien am vergangenen Donnerstag hat Musk brutto bislang 12,9 Millionen Tesla-Anteile verkauft, wie aus einer Übersicht des Fondsmanagers Gary Black hervorgeht. Weil der CEO angekündigt hat, einem Twitter-Votum über den Verkauf von mindestens 17 Millionen Tesla-Aktien zu folgen, wäre noch mit mehr als 4 Millionen weiteren Verkäufen zu rechnen. Aber anhand der Steuer-Aussage von Musk kam Black auf die Idee, dass es zumindest in diesem Jahr nicht mehr so viele werden.

Weil der Tesla-Kurs seit Beginn der Musk-Verkäufe kräftig gedrückt wurde, könnte das von Relevanz für seine Entwicklung im Rest von 2021 sein – und den Weg für eine Schluss-Rally frei machen, wie sie viele Aktionäre seit den jüngsten Verlusten herbeisehnen. Jedenfalls berechnete Black, dass Musk auf die Gewinne mit den Tesla-Optionen einen Steuersatz von 53 Prozent bezahlt, was bislang 9,4 Milliarden Dollar bedeuten würde. Hinzu kämen die weiteren Verkäufe von 5,4 Millionen alten Tesla-Aktien in der ersten Woche, als Kapitalertrag zu versteuern mit 23,8 Prozent und somit insgesamt knapp 1,4 Milliarden Dollar.

Uneinigkeit über weiteren Musk-Plan

Das macht zusammen 10,8 Milliarden Dollar und damit fast die 11 Milliarden Dollar, die Musk am Sonntag nannte. Black, selbst erheblich in Tesla investiert, verstand das als Anzeichen dafür, dass in diesem Jahr keine weiteren Verkäufe durch den CEO mehr folgen werden. Andere Twitter-Beobachter waren sich allerdings weniger sicher und verwiesen auf das „mehr als“ in der Musk-Aussage. Einer von ihnen rechnete vor, dass zum Beispiel vier weitere Block-Verkäufe von 934.091 Tesla-Aktien bei einem geschätzten Kurs von weiter gesunkenen 880 Dollar noch einmal 800 Millionen Dollar Steuern von Musk bedeuten und die Gesamtsumme für 2021 damit auf 11,6 Milliarden erhöhen würden. Ein Ende der CEO-Verkäufe ist also vielleicht noch nicht erreicht, aber zumindest in Sicht.

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