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Tesla-Chef nach kontroverser X-Äußerung unter Druck, kündigt „thermonuklare Klage“ an

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Bild: Tesla (Musk bei Hauptversammlung 2021)

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Die Marke von Elon Musk persönlich dürfte unter seiner Übernahme der inzwischen in X umbenannten Nachrichten-Plattform Twitter und seinen anschließenden Aktivitäten dort bereits erheblich gelitten haben – und nach seiner jüngsten umstrittenen Äußerung bei dem Dienst sehen Anleger auch Tesla in dieser Gefahr. Ein auf X bekannter Fondsmanager erklärte, er werde nächstes Jahr von einem Model Y auf ein Elektroauto von Rivian umsteigen. Und ein für Tesla überdurchschnittlich optimistischer Analyst legte Musk nahe, über einen Rückzug als CEO nachzudenken.

Weißes Haus kritisiert Tesla-Chef

Auslöser der neuesten Kontroverse war ein Kommentar am Mittwoch, in dem Musk einem bis dahin wenig bekannten X-Nutzer bescheinigte, die „tatsächliche Wahrheit“ gesagt zu haben. Für den Tesla-Chef besteht diese demnach darin, dass jüdische Gemeinschaften dialektischen Hass gegen Weiße verbreiten. Dadurch bekam der (inzwischen offenbar gelöschte) Beitrag von @breakingbaht viel Aufmerksamkeit – und Musk einen Sturm der Entrüstung, an dem sich sogar das Weiße Haus beteiligte.

Zunächst äußerte sich der Fondsmanager Ross Gerber dazu, der früh in Tesla investierte, sich aber zunehmend kritisch insbesondere gegenüber dem CEO des Unternehmens zeigt. Im nächsten Jahr werde er sein Model Y durch einen Rivian ersetzen, erklärte er auf X. Darüber hinaus ließ er erkennen, dass Anleger aus seinem Umfeld den vielfach als antisemitisch verstandenen Musk-Kommentar zum Anlass nehmen, sich von Tesla-Aktien zu trennen. Tatsächlich verloren sie am Donnerstag nach einigen starken Tagen deutlich.

Verteidigt wurde der Tesla-Chef auf der X-Plattform, die nach seiner Darstellung jetzt möglichst freier Meinungsäußerung gewidmet ist, ebenfalls, aber selbst das Weiße Haus stellte sich direkt dort auf die Seite der Kritiker. Eine „scheußliche Lüge“ zu wiederholen, sei nicht akzeptabel, und man verurteile aufs Schärfste „die abscheuliche Verbreitung von antisemitischem und rassistischem Hass“, erklärte laut einer Mitteilung auf X ein Sprecher des Weißen Hauses zu dem Musk-Kommentar.

Mit Dan Ives von Wedbush Securities schloss sich auch ein bekannter Tesla-Optimist der Musk-Kritik an, in diesem Fall weniger politisch als kommerziell begründet. Die Kontroverse betreffe nicht nur X selbst, das finanziell bereits ein Desaster sei, sondern allmählich auch die Marke Tesla, sagte er dem TV-Sender CNBC. Noch seien die Auswirkungen begrenzt, erklärt er auch mit Blick auf den Börsenkurs, der sich am Freitag wieder fing. Doch Tesla komme einer roten Linie der Marken-Zerstörung gefährlich nahe. Musk habe sich gravierende Fragen zu stellen, einschließlich der, ob er CEO bleiben und diesen Weg fortsetzen wolle.

Musk will juristisch zurückschlagen

Der von mehreren Seiten Angegriffene zeigte sich unterdessen gewohnt unbeirrbar. Zu der eigentlichen Kontroverse äußerte er sich bis Samstag nicht, aber zu einer ihrer Konsequenzen: Mehrere große Anzeigen-Kunden kündigten an, bis auf Weiteres kein Geld für X mehr auszugeben, darunter Apple, IBM und Medien-Konzerne. Musk sah dahinter eine „betrügerische Attacke auf unser Unternehmen“ (in diesem Fall X) und kündigte eine „thermonukleare Klage“ gegen alle daran Beteiligten an. Namentlich nannte er die Organisation Media Matters, die zuvor eine Analyse veröffentlicht hatte, laut der Marken-Werbung auf X im Umfeld rechtsextremer Inhalte angezeigt wurde.

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