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Langsam wird es teuer: Tesla erhöht deutsche Supercharger-Preise um weitere gut 11 Prozent

Tesla-Supercharger

Bild: Tesla (Symbolfoto)

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Das Supercharger-Netz von Tesla wächst und wächst, in den vergangenen drei Monaten zum Beispiel allein in Deutschland um 10 Prozent – aber seit einiger Zeit steigt der Preis für das Laden dort merklich schneller als die Zahl der Stationen. Noch Anfang dieses Jahres kostete die Kilowattstunde Strom bei Tesla zumeist 45 Cent, nachdem sie im Verlauf von 2021 in Deutschland bereits etwa 30 Prozent teurer geworden war. In diesem März und April stieg der Preis erneut – und am Dienstag ein weiteres Mal, und zwar um einen zweistelligen Prozent-Wert.

Supercharger jetzt teurer als EnBW-Netz

Nach der Preis-Runde Anfang April kostete Supercharger-Strom in Deutschland 50-52 Cent pro Kilowattstunde. Sie fiel also wie die im März mäßig aus, während der Preis zum Beispiel in den Niederlanden drastisch stieg. Doch jetzt war wieder die Bundesrepublik mit einer spürbaren Erhöhung an der Reihe: In sozialen Medien meldeten deutsche Tesla-Fahrer am Dienstag neue Preise zwischen 56 und 58 Cent. Ausgehend davon, dass die regionalen Unterschiede gleich geblieben sind, macht das einen Anstieg um mindestens 11,5 Prozent.

Gleichzeitig heißt es, dass man bei Tesla in Deutschland jetzt nicht mehr billiger schnell laden kann als im Netz des Energie-Konzerns EnBW. Der hatte seine Preise im vergangenen Mai deutlich erhöht, als Supercharging noch 37 Cent pro Kilowattstunde kostete. Mit 55 Cent ohne Vertrag lag EnBW weit darüber, hat seine Preise seitdem aber anders als Tesla nicht immer weiter angehoben. Tatsächlich erklärte das EnBW-Vorstandsmitglied Timo Sillober in einem Interview mit teslamag.de zum Jahresende 2021, auch für ganz 2022 sei keine Erhöhung vorgesehen, was bislang Bestand hat.

Tesla dagegen hat seinen deutschen Supercharger-Preis jetzt allein seit Dezember 2021 um etwa 40 Prozent erhöht. Auch mit einem neuen VW-Angebot konnte man dadurch schon vor dem jüngsten Schritt beim Elektroauto-Laden billiger wegkommen als am deutschen Supercharger: Der Konzern führte Ende März für alle eigenen und fremden Marken neue Tarife ein, und mit mäßigen Monatsgebühren kostet die Kilowattstunde darin nur noch ab 35 Cent. Wegen des Jahresabos lohnt sich so etwas nur bei relativ hohem und regelmäßigen Strom-Bedarf, aber mit der neuesten Tesla-Anhebung verschiebt sich diese Rechnung in Richtung Laden abseits der Supercharger.

Tesla-Chef will 30% Gewinn mit Strom

Als spezieller Vorteil des Tesla-Netzes bleiben damit die Größe und Zuverlässigkeit sowie die Einbindung in die Routen-Planung. Das Unternehmen scheint sich jedenfalls keine Sorgen zu machen, dass immer höhere Preise die Kunden zur Konkurrenz treiben könnten – und zeigt schon seit einiger Zeit auch fremde Ladestationen zum Beispiel von EnBW in der Navigation an. Ein reines Zuschuss-Geschäft wie in den für Kunden kostenlosen Anfangszeiten sind die Supercharger jedenfalls nicht mehr: Die Brutto-Marge auf Strom solle 30 Prozent betragen und das Netz insgesamt sich mit 10 Prozent rentieren, ließ Tesla-CEO Elon Musk Anfang April wissen.

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