Bilder: Tesla
Für den heutigen Donnerstagabend und damit zu der unchristlichen Zeit von 4 Uhr morgens in Deutschland hat Tesla zu einer seiner öffentlichen Veranstaltungen eingeladen: Das neue Model S Plaid soll näher vorgestellt und an erste Besteller übergeben werden. Wie schon beim Batterie-Tag im vergangenen September kann laut enttäuschten Meldungen auf Twitter längst nicht jeder vor Ort sein, der sich das gewünscht hätte, aber das Event wird laut Tesla auch als Live-Stream im Internet zu sehen sein. Im Vorfeld organisierten Fans Vortreffen, tauschten sich über die per Drohne erkennbaren Vorbereitungen aus und hofften darauf, dass CEO Elon Musk abends noch zusätzliche Leckerbissen zu bieten hat, zum Beispiel mehr zum neuen Roadster.
Aktualisierung: Während in Fremont die Event-Vorbereitungen liefen, sprach sich im Internet auch herum, wie man das Geschehen weltweit live verfolgen kann. Tesla hatte zunächst nur mitgeteilt, dass es den Stream geben würde, aber keinen Link darauf veröffentlicht. Auch auf der Homepage oder unter Investor Relations stand kein Hinweis dazu. Dann aber fanden mehrere Interessierte die Adresse in Eigenregie heraus. Sie lautet livestream.tesla.com – wie bei früheren Veranstaltungen. Wer sie aufruft, bekommt einen Countdown zu sehen. Um 23 Uhr deutscher Zeit stand er bei 6 Stunden 30 Minuten. Entweder der Stream oder das ganze Tesla-Event beginnt also offenbar erst um 5.30 Uhr.
Zweite Aktualisierung: Viele Eingeladene begannen ihre Berichte von dem Event in sozialen Medien, doch zunächst begann der offizielle Live-Stream weder um 4 Uhr noch um 5.30 Uhr deutscher Zeit. Das Geschehen vor Ort kann man aber auf YouTube verfolgen:
Dritte Aktualisierung: Gegen 5.45 Uhr betrat Tesla-Design-Chef Franz von Holzhausen die Bühne – mit einem Hammer ähnlich dem, mit dem er bei der Cybertruck-Präsentation dessen Stabilität demonstriert hatte. Zunächst moderierte er ein Werbe-Video für das Model S Plaid an. Anschließend fuhr CEO Elon Musk zügig mit einem schwarzen Tesla auf die Bühne und ergriff das Wort. Nach etwa 20 Minuten beendete er seinen Auftritt, ohne echte Neuigkeiten berichtet zu haben.
Bühne und frische Teststrecke bei Tesla
Unter anderem wurde beobachtet, dass Tesla die Teststrecke an seiner Fabrik in Fremont neu asphaltiert hat. Wie bei der Roadster-Vorstellung im November 2017 ist also damit zu rechnen, dass die Gäste Gelegenheit zu kurzen Probefahrten im Model S Plaid bekommen werden. Tatsächlich beschleunigt es nach Tesla-Angaben mit 1,99 Sekunden annähernd so schnell wie der Roadster. Außerdem meldeten Drohnen-Flieger, dass auf dem Gelände eine Bühne aufgebaut wird.
Alles sieht also nach einer großen Show in Fremont aus. Und Tesla scheint damit zu rechnen, dass sie das Kaufinteresse am Model S Plaid steigern wird. Jedenfalls erhöhte das Unternehmen in der Nacht auf den deutschen Donnerstag den Preis dafür merklich: Es kostet in den USA laut Website jetzt 129.900 Dollar. Das sind 10.000 Dollar mehr als vorher – und hat den interessanten Nebeneffekt, dass das Model S Plaid um diesen Betrag teurer ist als das Model X in der gleichen Ausführung.
Bei den Long-Range-Versionen dagegen ist es genau umgekehrt – hier kostet das Model X in den USA 10.000 Dollar mehr. Manche Beobachter vermuteten deshalb, auch bei seinem SUV in der neuen Plaid-Variante werde Tesla den Preis noch deutlich anheben, wenn es der Auslieferung näher kommt; aktuell ist dafür bei Neubestellungen „Januar-Februar“ (vermutlich 2022) angegeben. Für das Model S Plaid dagegen gibt Tesla als geschätzten Liefer-Termin in den USA derzeit Juni an. Die Variante Long Range soll laut Website im September oder Oktober (vermutlich 2021) kommen.
Roadster-Neuigkeiten statt Model S Plaid+?
Einen Teil seiner Ankündigungen von diesem Januar konnte Tesla damit nicht einhalten. Die Auffrischung von Model S und Model X einschließlich Einführung des Performance-Nachfolgers Plaid wurde in diesem Januar quasi nebenbei im Quartalsbericht verkündet. Nähere Informationen sowie die ersten Auslieferungen beim Model S sollten laut CEO Musk noch im Februar folgen, blieben aber aus. Außerdem war zusätzlich eine noch schnellere Variante Plaid+ mit neuer Rekord-Reichweite zu bestellen, die der Tesla-Chef in dieser Woche strich. Manche Fans auf Twitter hofften, zum Ausgleich werde am Donnerstag Neuigkeiten zum Roadster geben. Dessen Serienversion soll laut Musk „anders (besser)“ aussehen als der aktuelle Prototyp.