Seit den ersten Auslieferungen Mitte 2017 in den USA hat das Tesla Model 3 inzwischen gut fünf Jahre auf dem Buckel. In dieser Zeit bekam es zwar häufig neue oder verbesserte Software-Funktionen, bei der Hardware aber änderte sich weniger, und bei der äußeren Gestaltung so gut wie nichts. Fast schien Tesla sein erstes Volumen-Modell zu vernachlässigen, denn neu gebaute Fabriken produzieren bislang nur das Model Y. Laut einem Bericht steht jedoch auch eine Überarbeitung des Model 3 an – und mögliche Anzeichen dafür wurden bereits entdeckt.
Model 3 mit viel Sichtschutz in Kalifornien
Von dem anstehenden Neustart des bislang kleinsten Tesla hat nach eigenen Angaben die Nachrichten-Agentur Reuters von informierten Personen erfahren. Der Schwerpunkt dabei liege darauf, die Zahl der Komponenten im Model 3 und seine Komplexität zu reduzieren, berichtete sie am Montag. Bei der Gestaltung sollen demnach von Tesla-Kunden geschätzte Merkmale wie der große Bildschirm betont werden. Auch am äußeren Design und bei den Antrieben werde es möglicherweise Änderungen geben.
Sehr genau waren die Informationen nicht, doch zusätzlich erfuhr Reuters, dass das aufgefrischte Model 3 schon im dritten Quartal 2023 in China in die Produktion gehen solle; auch im Stammwerk Fremont solle es produziert werden, wofür aber kein Datum genannt wurde. Die Vorbereitungen müssten also längst begonnen haben. Und in einer Tiefgarage in Kalifornien wurde kurz nach dem Bericht ein Model 3 mit Hersteller-Kennzeichen entdeckt, das eine Bestätigung dafür sein könnte.
https://twitter.com/omg_tesla/status/1598907595632562176
Fotos und ein kurzes Video davon veröffentlichte am Samstag der Twitter-Nutzer @omg_tesla. Sie zeigen ein weißes Model 3, bei dem nicht nur die Front wie in den USA zum Schutz vor Insekten manchmal üblich verpackt ist, sondern auch das Heck – und beide Hüllen reichen deutlich weiter, als man es von solchen Accessoires sonst kennt. Das spricht dafür, dass dieser Tesla eher vor neugierigen Blicken geschützt werden sollte als vor Insekten-Resten.
Die Scheinwerfer mussten allerdings frei bleiben – und so konnten andere Twitter-Nutzer in der Einheit dafür etwas entdecken, das nach einer Kamera aussieht. Eine neue Sensor-Ausstattung für das Autopilot-System steht laut Tesla-Chef Elon Musk an. Eigentlich sollte sie erst mit dem Cybertruck kommen, doch der ist jetzt ab Mitte 2023 geplant und das neue Model 3, wenn der Reuters-Bericht stimmt, später in dem Jahr. Und zusätzliche Kameras ganz vorne dürften sowohl dabei helfen, die Sicht an bebauten Straßenecken zu verbessern, als auch dabei, die von Tesla zuletzt abgeschafften Ultraschall-Sensoren besser nachzubilden.
Tesla-Refresh dürfte außen dezent bleiben
Über die äußere Gestaltung der vermuteten Auffrischung des Model 3 hat sich unterdessen der Design-Student @Alwinart Gedanken gemacht und das Ergebnis auf Twitter veröffentlicht (s. Foto oben). Bei seinem Entwurf fehlen (wie seit Oktober auch in der Tesla-Realität) die Ultraschall-Sensoren in der Stoßstange und wie bei manchen Cybertruck-Prototypen die Außenspiegel. Ansonsten muss man sehr genau hinsehen, um Unterschiede zu erkennen. Doch auch das Refresh von Model S und Model X Anfang 2021 fiel außen ausgesprochen unauffällig aus.