Bild: KSL-TV
Tesla-Chef Elon Musk wird nicht müde zu betonen, wie sehr Sicherheit bei allen Elektroautos des Unternehmens im Vordergrund stehe. In diesem Februar erklärte er sogar, dank speziell gesteuerter Airbag-Auslösungen bei Tesla werde darin selbst ein nicht angeschnalltes Kind in einer ungünstigen Position bei einem Unfall „wahrscheinlich in Ordnung“ sein. Ein Tesla-Fahrer im US-Bundesstaat Utah hatte wahrscheinlich nicht vor, diese Aussage zu überprüfen, hat es aber auf gewisse Weise dennoch getan — mit einem sehr glücklichen Ende.
Sechs Kinder in zerstörtem Model S
Von dem Vorfall in der Stadt South Jordan am Thanksgiving-Donnerstag in der vergangenen Woche berichtete am Tag darauf der lokale Sender KSL-TV. Das Ehepaar, in dessen Garten das rote Tesla Model S gegen 23.30 Uhr mit lautem Krach und spritzenden Trümmern aufsetzte, spricht in dem Bericht von einem „Wunder“, weil weder die Familie im Haus noch jemand von den Tesla-Insassen schwer verletzt wurde. Das Elektroauto hatte nach Polizei-Angaben bei hohem Tempo eine Leitplanke oberhalb des Hauses durchbrochen und landete nach kurzem Flug in dem Garten etwa zehn Meter tiefer.
Drei Knall-Laute seien zu hören gewesen, und dann hagelte es Teile, Sand und Steine auf die Fenster des Hauses, erzählt die darin wohnende Frau. Mit ihrem Mann eilte sie trotz Schreck nach draußen und hörte Schreie aus dem schwer beschädigten Tesla. Die Fahrer-Tür ließ sich nach ihrem Bericht nicht öffnen, aber die für Beifahrer – und hinter ihr entdeckte der Mann, dass sich sechs Kinder in dem Auto befanden. Das Model S gab es zwar eine Zeitlang auch als Siebensitzer, aber der Tesla in dem Unfall dürfte eher überbesetzt gewesen sein. Laut Polizei waren fünf der Kinder darin nicht angeschnallt, und für ein vierjähriges gab es keinen Kindersitz, berichtete KSL-TV.
Als Fahrer des Tesla wurde laut dem Bericht ein 37-Jähriger identifiziert, die sechs minderjährigen Passagiere als seine Nichten und Neffen. Und falls eine nächtliche Spitztour mit ungesicherten Kindern in einem schnellen Tesla noch nicht verantwortungslos genug klingt: Gegen den Mann soll der Verdacht des Fahrens unter dem Einfluss berauschender Substanzen bestehen. Laut Polizei war er mit „sehr hohem Tempo“ unterwegs und wurde vorläufig festgenommen.
Kein blindes Vertrauen in Tesla-Sicherheit
Wie er selbst sollen aber auch die Kinder mit Kratzern davongekommen sein. Nicht zum ersten Mal hat sich also ein Tesla trotz groben Fahrfehlern oder sonstigem Fehlverhalten als sicher bewährt und in diesem Fall konkret eine Familien-Tragödie zu Thanksgiving verhindert. Trotzdem und trotz mutiger Aussagen von Musk sollte sich aber niemand darauf verlassen, dass das immer so ist. Denn Tote und Schwerstverletzte hat es auch bei Tesla-Unfällen natürlich schon gegeben.