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Tesla Model Y mit Lidar-Aufbau in Florida sorgt für Spekulationen – trotz einfacher Erklärung

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https://twitter.com/gbrulte

Bild: @gbruite

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Manche Nachrichten bei Tesla wiederholen sich in regelmäßigen Abständen. Das gilt mit Blick auf das Autopilot-System zum Beispiel für CEO Elon Musk, der seit einigen Jahren in wechselnden Formulierungen, aber stets mit einem Rest Vorsicht, die bevorstehende Vervollständigung der Software für autonomes Fahren in Aussicht stellt. Die Sensor-Hardware ist laut Musk seit 2019 endgültig ausreichend dafür. Trotzdem wird immer wieder spekuliert, Tesla werde sie wie fast alle anderen Autonomie-Entwickler um ein Lidar-Gerät zur Laser-Vermessung des Umfelds ergänzen. Auslöser dafür sind üblicherweise Sichtungen von Teslas mit einem solchen Sensor auf dem Dach, die es tatsächlich häufiger gibt. Dabei hat das Unternehmen schon 2016 erklärt, was es damit auf sich hat.

Model Y lässt Lidar-Aktie steigen

Der neueste Lidar-Fall bei Tesla stammt aus Florida, wo ein Tech-Unternehmensberater ein Model Y mit einem verräterischen Dach-Aufbau entdeckte. Auf einer Art Dachgepäckträger mit doppelter Längsstrebe sind nach allen vier Seiten um das Elektroauto herum gerichtete Elemente zu erkennen, die der Berater als Lidar-Sensoren identifizierte. „Das könnte interessant sein“, schrieb er viel sagend. Dabei bestätigten sich gerade diese Woche Aussagen von Tesla-Chef Musk, dass seine Elektroautos nicht einmal mehr ein Radar bekommen, beginnen ab sofort mit Model 3 und Model Y in den USA.

Die Twitter-Meldung weckte auch das Interesse der Nachrichten-Agentur Bloomberg. Die konnte laut ihrem Bericht zum einen bestätigen, dass das Model Y auf den Fotos von @gbruyte auf Tesla zugelassen ist. Zum anderen meldete sie zum ersten Mal, wenn auch nur unter Berufung auf informierte Personen, dass es einen Vertrag zwischen Tesla und dem Lidar-Hersteller Luminar gibt – dessen Aktie legte daraufhin um rund 10 Prozent zu.

Offizielle Auskünfte dazu gab es von beiden Unternehmen laut Bloomberg nicht. Und selbst die zitierten informierten Personen scheinen nur über ausschnittsweises Wissen zu verfügen: Was Tesla mit den Luminar-Lidars vorhabe, sei nicht klar, heißt es in dem Bericht. Eine Möglichkeit sei, dass der Laser-Sensor zur Überprüfung der Ergebnisse der Kameras in Teslas Autopilot-System genutzt werde. Die Technologie könne aber auch für einen möglichen späteren Einsatz bei Tesla getestet werden.

Ein Autonomie-Analyst bezeichnete die zweite Option allerdings schon auf Bloomberg-Nachfrage als unwahrscheinlich. Ein Umstieg von Tesla auf Lidar sei schon deshalb unrealistisch, sagte er, weil das Unternehmen nicht 1 Million schon verkaufter Elektroautos umrüsten werde. Hinzu kommt, dass CEO Musk Lidar schon mehrfach als für autonomes Fahren überflüssig bezeichnet hat. Statt mehr Hardware hinzuzunehmen, hat Tesla soeben zudem offenbar zumindest in den USA den Radar-Sensor gestrichen.

Teslas KI-Chef: Nur zur Validierung

Tatsächlich bekam der Blog Electrek sogar schon Ende 2016 eine Erklärung dafür, warum damals trotz öffentlicher Ablehnung durch Musk Teslas mit Lidar-Technik zu sehen waren: Die eigenen Technologien würden regelmäßig mit Hilfe anderer Sensoren getestet, teilte das Unternehmen offiziell mit, als es noch eine Presseabteilung hatte. Die zu der Zeit von einem Magazin aufgestellte Behauptung, Tesla könnte Lidar als zusätzlichen Autopilot-Sensor aufnehmen, sei „grundlegend unwahr“. Ein genau hinhörender Beobachter auf Twitter informierte am Dienstag zudem, Musks KI-Chef Andrej Karpathy habe erst in diesem März in einem Podcast bestätigt, dass Tesla mit Hilfe von Lidar-Messungen sein Kamera-System validiert.

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