Dass die Elektrofahrzeuge von Tesla Motors keine giftigen Abgase produzieren, sollte inzwischen niemanden überraschen. Dass in der Produktion der Fahrzeuge dennoch Stickoxide freigesetzt werden, ist auch noch keinen Artikel wert. Wirklich überrascht hat Tesla Motors jedoch mit einer Selbstanzeige, in der man mitteilte, dass man den Stickoxid-Grenzwert überschritten hat.
Wie der Autobranchen-Blog „Dailykanban“ berichtet, dient Teslas Anlage in Fremont dazu, mit Hilfe von Erdgas flüchtige organische Verbindungen zu verbrennen. Diese entstehen in einem Lackiererei-Ofen und dem Kühltunnel. Wird diese thermische Oxidationsanlage unter Volllast betrieben, darf sie laut Genehmigung maximal ein Pfund Stickoxid pro Stunde ausstoßen.
Tesla Motors hat diesen Wert scheinbar überschritten und sich dafür selbstständig bei der lokalen Behörde des Bay Area Air Quality Management District angezeigt. Bereits im Juli dieses Jahres soll man der Behörde einen Fahrplan vorgelegt haben, wie man das Problem lösen will. Entsprechende Vorbereitungen für die Umbaumaßnahmen sollen schon Anfang Dezember dieses Jahres beginnen.
Wenn die Sanierung der Anlage dann Ende Januar 2016 abgeschlossen ist, wird Tesla Motors entsprechende Berichte für eine neue Genehmigung einreichen. Aufgrund der dafür notwendigen Umbaumaßnahmen gab es jedoch erste Mutmaßungen, dass der Produktionsanlauf des Model X dadurch leide. Wie wir berichteten, wurde kürzlich erst das 13. Tesla Model X ausgeliefert.
Nichtsdestotrotz wird die Vorgehensweise von Tesla Motors im Vergleich zu anderen Herstellern als vorbildlich angesehen. Das Manager Magazin in der Onlineausgabe schreibt dazu: „Eine Art Selbstanzeige, klare Termine und viel Rückmeldung an die Behörden – die Vorgehensweise von Tesla gegenüber der lokalen Behörde unterscheidet sich merklich von Volkswagen-Konzern.“