Die Preise für die großen Elektroautos von Teslas steigen demnächst deutlich: Firmenchef Elon Musk kündigte auf Twitter an: „Ab Montag wird Tesla keine Bestellungen mehr für die 75-kWh-Version des Model S & X annehmen. Wer diese Ausführung bevorzugt, bestellt bitte bis Sonntagabend.“
Tesla hat die für seine Stromer verfügbaren Ausstattungen über die Jahre regelmäßig angepasst. Der in wenigen Tagen auslaufende Energiespeicher mit 75 kWh Kapazität wurde 2016 eingeführt. Zuvor waren noch schwächere Batterien verfügbar, diese wurden laut Tesla jedoch nur selten nachgefragt und daher aus dem Programm genommen. Ob es eine neue Grundversion für das Model S oder X geben wird, ist offen.
Starting on Monday, Tesla will no longer be taking orders for the 75 kWh version of the Model S & X. If you’d like that version, please order by Sunday night at https://t.co/46TXqRJ3C1
— Elon Musk (@elonmusk) January 9, 2019
Das Model S mit 75-kWh-Batterie ist aktuell ab 69.019 Euro zu haben, das Model X kostet mindestens 97.400 Euro. Dafür gibt es unter anderem bis zu 490 bzw. 417 Kilometer Reichweite nach NEFZ-Norm. Die nächstgrößere Batterie mit 100 kWh Kapazität ermöglicht mit dem Model S bis zu 632 Kilometer mit einer Ladung (ab 108.420 Euro), das Model X mit 100 kWh schafft 565 Kilometer (ab 115.000 Euro).
Das Einstellen des Model S mit 75-kWh-Batterie dürfte es Tesla erleichtern, Überschneidungen mit dem Model 3 zu vermeiden. Die Mittelklasse-Limousine wird ab diesem Jahr weltweit mit bis zu 560 Kilometern Reichweite nach neuer WLTP-Norm ausgeliefert, die Preise reichen derzeit von rund 55.000 bis weit über 60.000 Euro. Mit dem Model Y wird es ab 2020 auch für das Model X eine kompakte, preisgünstigere Alternative geben.
Für deutsche Kunden bedeutet das Auslaufen der 75-kWh-Ausführung des Model S, dass sie beim Neukauf nicht mehr vom sogenannten „Umweltbonus“ in Höhe von 4000 Euro profitieren. Eine der Voraussetzungen für die Förderung ist, dass das jeweilige Basismodell zum Zeitpunkt des Abschlusses des Kauf- oder Leasingvertrags zu einem Netto-Listenpreis von maximal 60.000 Euro bestellt werden kann – dies ist derzeit nur beim Model S mit 75-kWh-Kapazität der Fall. Auch das Model 3 soll mit Umweltbonus angeboten werden, die Bestätigung durch die zuständige Behörde steht aber noch aus.
Neue Modellbezeichnungen
Musk teilte auf Twitter weiter mit, dass Tesla seine Elektroautos in Zukunft nicht mehr mit der verfügbaren Batteriekapazität bewerben wird. Stattdessen werden wie beim Model 3 Bezeichnungen wie „Standard“, „Mittlere Reichweite“ oder „Langstrecke“ genutzt.
Yes
— Elon Musk (@elonmusk) January 9, 2019
Darauf angesprochen, ob das Model S und X in den nächsten beiden Jahren komplett ausgemustert werden, erwiderte der Tesla-Chef: „bestimmt nicht“. Nach aktuellem Stand sollen die beiden Premium-Stromer ab 2020 umfassend überarbeitet werden, höchstwahrscheinlich in Form einer zweiten Generation der jeweiligen Baureihe.