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Rekorde in allen Regionen: Analysten nach Tesla-Auslieferungen im zweiten Quartal positiv

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Bild: teslamag.de (Symbolfoto)

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Am Sonntagabend hat Tesla unerwartet hohe Auslieferungszahlen im zweiten Quartal 2023 gemeldet, und eine erhebliche Rolle dafür könnte Deutschland gespielt haben: Daten zu den Auto-Neuzulassungen werden hier immer erst einige Tage nach Monatsende veröffentlicht, sodass man nicht frühzeitig erkennen kann, wie sie sich entwickeln. Auf Grundlage einer bloßen Schätzung für Deutschland hatte der Beobachter @TroyTeslike deshalb noch am Wochenende vorhergesagt, dass die Tesla-Auslieferungen in Europa unter dem Wert des Vorquartals liegen würden. Jetzt hat er das korrigiert – was bedeutet, dass wohl in allen drei großen Regionen neue Rekorde erreicht wurden.

Tesla-Auslieferungen überzeugen Analysten

Für die USA und China als die beiden größten Märkte für Tesla hatten @TroyTeslike und andere Marktforscher das bereits im Vorfeld erwartet. Weil die weltweiten Auslieferungen die durchschnittliche Prognose insgesamt um rund 20.000 Einheiten übertrafen, könnte die Zahl aber auch in diesen beiden Regionen höher gewesen sein als angenommen. @TroyTeslike berechnete nach der Veröffentlichung der Gesamtzahl am Sonntag 175.431 Tesla-Auslieferungen in den USA und 155.464 in China. Für Europa kam er auf 94.702, etwa 1000 mehr als im zweiten Quartal.

Professionelle Beobachter zeigten sich in ersten Reaktionen angetan von den neuen Zahlen. Die Auslieferungen würden zeigen, dass die Preissenkungen bei Tesla klar funktioniert hätten, schrieb auf Twitter der Investor Gene Munster von Deepwater Asset Management. Die Gewinn-Marge im zweiten Quartal werde wohl nicht über dem Niveau von etwa 19 Prozent im ersten Quartal oder sogar leicht darunter liegen – gerade wegen der unerwartet hohen Auslieferungen sei hier nicht mit einer positiven Überraschung zu rechnen. Dennoch bezeichnete Munster das Bevorzugen von Stückzahlen gegenüber Marge als den richtigen Ansatz für den aktuellen Elektroauto-Markt.

Ebenfalls auf Twitter sagte am frühen Montag der Fondsmanager Gary Black voraus, dass die Tesla-Aktie nach den Zahlen steigen werde – was sie im europäischen Handel vormittags mit einem Plus von rund 5 Prozent auch wirklich tat. Denn mehr verkaufte Elektroautos dürften sich laut Black auch in einem höheren Gewinn pro Aktie im zweiten Quartal niederschlagen. Beunruhigt zeigte er sich allerdings davon, dass das dritte Vierteljahr bereits mit Rabatten auf Bestandsfahrzeuge begonnen habe. Lieber wäre dem Fondsmanager, wenn Tesla stattdessen mit Werbung versuchen würde, den Absatz zu erhöhen.

Für Goldman Sachs aber spricht der klare Tesla-Rekord im zweiten Quartal dafür, dass zukünftige Preissenkungen zumindest milder ausfallen werden als bislang erwartet. Also erhöhte die Investmentbank ihre Prognosen für den Gewinn in den nächsten Jahren und damit auch das Kursziel für die Tesla-Aktie. Auf Sicht von 12 Monaten erwartet Goldman jetzt einen Kurs von 275 Dollar statt zuvor 248 Dollar, blieb aber bei der Einstufung als „neutral“, berichtet Marketscreener. Das vorige Tesla-Ziel war mit einem Schlusskurs von 261,77 Dollar am Freitag bereits übertroffen worden.

„Tesla-Bären in Winterschlaf geschickt“

Ebenfalls positiv reagierte laut einem Bericht von StreetInsider der Technologie-Analyst Dan Ives von Wedbush Securities. Die Tesla-Auslieferungen im zweiten Quartal würden „Bären in den Winterschlaf schicken“, wird er zitiert. Insgesamt sehe er das Unternehmen im Plan, seine Elektroauto-Verkäufe im Gesamtjahr wie im Januar angekündigt auf 1,8 Millionen Stück zu steigern. Die Gewinn-Marge dürfte nach Ives‘ Einschätzung in den nächsten ein bis zwei Quartalen ihren Tiefpunkt erreichen und 2024 wieder steigen. An seinem Kursziel für Tesla änderte der Analyst zunächst nichts; mit 300 Dollar war es allerdings schon zuvor eines der höchsten am Markt gewesen.

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