Bilder: @hwfeinstein
In Deutschland kann man den Tesla Semi nicht mehr reservieren. Wer sich für den 2017 vorgestellten E-Sattelschlepper interessiert, findet ihn weder im Hauptmenü der deutschen Website noch im kleineren Menü an der Seite. In der US-Version ist er noch zu sehen, aber wer dann auf „reserve now“ klickt, wird automatisch zurück zur deutschen Homepage geschickt. Dennoch macht das Programm offenbar Fortschritte, denn in dieser Woche wurde erstmals ein Tesla Semi beim Laden an einer neuen Megacharger-Station beobachtet. CEO Elon Musk dämpfte allerdings die Hoffnung auf einen baldigen Produktionsstart.
Tesla Semi lädt und liefert in Nevada
Mitte Oktober wurden Bauarbeiten auf dem Gelände der Tesla-Gigafactory mit Panasonic im US-Bundesstaat Nevada beobachtet, bei denen schon zu erkennen war, dass dort ein so genannter Megacharger entsteht, also eine Lade-Station für den Semi mit Megawatt-Leistung. Überraschend bekräftigte wenig später der Chef von PepsiCo, vor Jahresende mit der Lieferung der ersten von 100 bestellten Tesla-Lastwagen zu rechnen. Das war insofern erstaunlich, als CEO Musk bei der Hauptversammlung im Oktober gesagt hatte, die Serien-Produktion des Semi werde wohl erst 2023 beginnen.
Die Auflösung könnte darin liegen, dass Tesla dem Großkunden Pepsi frühzeitig einige Exemplare seines E-Sattelschleppers zur Verfügung stellt, damit er damit Erfahrungen sammeln und Rückmeldungen geben kann. Eine kleine Linie dafür soll nahe der Gigafactory in Nevada aufgebaut worden sein, bevor die eigentliche Produktion in der neuen Fabrik in Texas beginnt. Tatsächlich setzt Tesla Semi-Prototypen selbst schon gelegentlich ein. Und in dieser Woche wurde einer davon sowohl bei der Strom-Aufnahme an dem neuen Megacharger beobachtet als auch im Lieferverkehr vor der Akku-Fabrik.
Awesome sighting today of a charging Tesla Semi at Tesla Giga Nevada! @SawyerMerritt @WholeMarsBlog pic.twitter.com/OoEPI3pacY
— Howard “Howie” in Washington (@hwfeinstein) November 15, 2021
Der weiße Tesla Semi am Megacharger in Nevada hat laut Beobachtern andere Kennzeichen als die bislang gesichteten. Auf ihn stieß am Montag der Twitter-Nutzer @hwfeinstein und veröffentlichte einige Fotos davon. Ebenfalls am Montag wurde per Drohne beobachtet, dass wohl der gleiche Semi zum Be- oder Entladen an der langen Seite der Gigafactory Nevada stand. Der Blog Electrek berichtete zudem, am selben Tag sei der Pepsi-Chef zu Gast in dieser Tesla-Fabrik gewesen.
Musk: Chip- und Batterie-Mangel bremst
Tesla selbst kann also schon Semi fahren und regulär laden, und PepsiCo könnte bald ebenfalls Gelegenheit dazu bekommen. Allerdings machte CEO Musk schon am vergangenen Wochenende deutlich, dass das noch nicht als Auftakt zur baldigen Serien-Produktion zu verstehen ist. Man solle nicht zu viel in die Pepsi-Meldungen hineinlesen, erklärte er zu einem Beitrag darüber auf Twitter (was immerhin kein Dementi war). Weiterhin gelte, dass es Tesla kurzfristig an Chips und langfristig an genügend Batterie-Zellen fehle, sodass vorläufig keine neuen E-Fahrzeuge in hohem Volumen produziert werden könnten.