Bild: Tesla
Bei der Eröffnung der neuesten Gigafactory von Tesla am Donnerstagabend in Texas hat CEO Elon Musk erstaunlich wenig über das dort produzierte Model Y gesagt. Möglicherweise durfte es ab dem großen Tag mit Cyber-Rodeo noch nicht einmal ausgeliefert werden, denn in der Fabrik stand zwar mindestens ein Model Y von dort, das den neuen Akku aus 4680-Zellen enthalten dürfte, aber von Übergaben an Kunden war nichts zu sehen oder zu hören. Möglicherweise folgt für Texas später noch ein Delivery Day wie Ende März für das Model Y aus der deutschen Gigafactory. Am Donnerstagabend aber sprach CEO Musk erst einmal viel über extreme Größe.
Musk will mit Tesla in nächste Dimension
Die scheint, zusammen mit der alten Mission, den Übergang zu nachhaltiger Energie schneller zu machen, zu einem neuen Leitmotiv des Tesla-Chefs zu werden. Kurz bevor er Ende März die Fabrik in Grünheide bei Berlin eröffnete, hatte er eine zweite Fortsetzung seines „Masterplans“ von 2006 angekündigt. Mit Blick auf Tesla werde es darin um „Skalierung auf extreme Größe“ gehen, deutete Musk an. Beim deutschen Delivery Day bekräftigte er das: Ein großer Teil des Plans werde die Skalierung auf hohes Volumen betreffen.
Musk will mit Tesla also in die nächste Dimension, und beim Cyber Rodeo in Texas hatte er weitere Informationen und Superlative dazu. Die betrafen zunächst einmal die neue Fabrik selbst. Die sei die modernste, die es auf der Welt je gegeben habe, sagte der CEO unbescheiden. Auf der einen Seite würden Rohmaterialien angeliefert, auf der anderen Seite kämen Elektroautos heraus, und zwar mit den vor Ort produzierten modernsten Batterie-Zellen der Welt. Die integrierte Batterie-Produktion dürfte laut Musk mit der Zeit ebenfalls die größte der Welt werden.
Die Produktionslinie für 500.000 Model Y pro Jahr in Texas sei wohl bereits die mit der höchsten Kapazität weltweit, zählte der Tesla-Chef weiter auf. Die ganze Gigafactory soll zusammen mit dem Cybertruck auf 1 Million pro Jahr kommen und werde damit die größte Auto-Fabrik in den USA. Nach dem umbauten Volumen sei sie die größte Produktionsstätte weltweit. In einem gewagt anmutenden Vergleich wurde hinter Musk außerdem die senkrecht gestellte Fabrik in einer Montage mit bekannten Hochbauten gezeigt (s. Foto oben). Mit 1266 Metern ist sie demnach länger, als der höchste Wolkenkratzer der Welt in den Himmel ragt.
Texas für historisch beispiellose Skalierung
Nach Texas sei Tesla gezogen, weil nur dort genügend Platz ist, erklärte Musk zu der Verlegung des Firmensitzes weg aus der alten Heimat Kalifornien. In den zurückliegenden 12 Monaten habe das Unternehmen weltweit mehr als 1 Million Elektroautos verkauft, damit aber immer noch einen langen Weg vor sich – von den aktuell vielleicht 1 Prozent am gesamten weltweiten Auto-Markt auf 20 Prozent, die der CEO jetzt als ungefähres Ziel nannte.
Auf jeden Fall werde Tesla ausgesprochen viele Elektroautos und stationäre Speicher produzieren müssen, um die Welt schnellstmöglich auf nachhaltige Technologie umzustellen, sagte Musk. Und dazu brauche es die von ihm neuerdings viel bemühte „wirklich massive Skalierung“, in einem Ausmaß, wie sie noch nie in der Geschichte der Menschheit ein Unternehmen erreicht habe. Das klingt interessant – in Musks nächstem Masterplan dürfte bald mehr darüber zu erfahren sein.
