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Tesla-Team jetzt bei Luminar: Lidar-Hersteller will ab 2024 eigene Auto-Versicherung anbieten

luminar lidar einheit iris+

Bild: Luminar

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Einen großen Tag hatte Luminar Technologies schon vergangene Woche, denn am Mittwoch gab das Unternehmen bekannt, dass Mercedes seine Lidar-Sensoren in Zukunft in weitere Fahrzeuge einbauen werde ­– der CEO sprach von einem Volumen von mehreren Milliarden Dollar, und die Aktie stieg um rund 20 Prozent. Auf diese Ankündigung folgte an diesem Dienstag eine Reihe von weiteren, die dem Kurs aber zunächst weniger auf die Sprünge halfen. Dabei sind sie ebenfalls interessant: Unter anderem will Luminar mit dem früher bei Tesla dafür verantwortlichen Team und dem Partner Swiss Re eine eigene Auto-Versicherung entwickeln.

Weitere Elektroautos mit Lidar-Sensoren

Aktuell sei der Einsatz der eigenen Lidar-Technologie bei mehr als 20 Serienmodellen geplant, sagte der Gründer und CEO Austin Russell laut einer Presse-Mitteilung bei einem Luminar Day am Dienstag dieser Woche. Bereits angeboten wird sie für Mercedes EQS und S-Klasse mit dem System Drive Pilot, das nach Angaben des Auto-Herstellers als erstes weltweit eine Level-3-Zulassung in Deutschland bekam. Anfang Februar meldete Luminar, dass auch die Polestar-Elektroautos 3 und 5 sein Lidar verwenden werden, bevor Ende des Monats der Milliarden-Deal mit Mercedes folgte.

Auch dazu gab es am Dienstag Neuigkeiten: Mercedes werde Lidar von Luminar in seinen Fahrzeugen der nächsten Generation nutzen, und zwar in der Form des verbesserten Sensors Iris+ (s. Foto oben). Dieser habe eine Reichweite von 300 Metern, sei schlanker als der Vorgänger und werde derzeit beim ersten Kunden für den Einsatz in Serienfahrzeugen ab 2025 industrialisiert, heißt es in der Mitteilung. Als neuer Partner wurde außerdem Pony.ai gewonnen, das an autonomen Lastwagen und Robotaxis arbeitet. Und Ende Januar hat Luminar den Lidar-Bereich des Speicher-Herstellers Seagate mit Patenten und erfahrenem Produktionsteam übernommen.

Mit einer verbesserten Vermeidung von Kollisionen mit kleinen Objekten selbst bei Autobahn-Geschwindigkeit trage Iris+ zu der Mission bei, Fahrzeug-Sicherheit und autonome Fähigkeiten zu verbessern, erklärt Luminar. Und weniger Unfälle bedeuten laut dem Unternehmen nicht nur eine Chance, Leben zu retten, sondern würden auch zu einer Verringerung der Kosten für Versicherungen führen. Aus diesem Grund werde man mit dem Partner Swiss Re zunächst Daten über die Verbesserungen durch die eigene Technologie auf realen Straßen sammeln. Auf dieser Grundlage soll ab 2024 in den USA eine eigene Luminar-Versicherung mit Chance auf „erhebliche Abschläge“ angeboten werden.

Tesla-Versicherungsteam jetzt bei Luminar

Dieser Teil der Luminar-Pläne hört sich nach Tesla mit eigener Versicherung in mittlerweile elf US-Bundesstaaten an, bei der die Prämien auf der nach mehreren Faktoren individuell berechneten Fahrsicherheit basieren. Und tatsächlich hat der Lidar-Hersteller offenbar ein ganzes Team dafür abgeworben, geht aus einer gesonderten Mitteilung zu der Partnerschaft mit Swiss Re hervor: Die Initiative werde von dem Team vorangetrieben, das Teslas Versicherungsprogramm entwickelt habe, heißt es wie nebenbei darin.

Solche Abwerbungen scheinen bei Luminar fast Tradition zu haben: Seit Mai 2022 arbeitet dort auch CJ Moore, der zuvor als Autopilot-Direktor bei Tesla bekannt wurde, weil er Aussagen von CEO Elon Musk zu den Fähigkeiten des Systems gegenüber eine Behörde als nicht realistisch bezeichnete. Und auch sonst zeigt sich der Lidar-Hersteller im Umgang mit Tesla, dessen Chef diese Technologie bislang ablehnt, nicht zimperlich: Auf der diesjährigen CES ließ er erneut Fahrzeuge von Tesla sowie anderer Marken Dummys umfahren, um deren Schwächen im Vergleich zu einem Lexus mit Lidar-Sensoren zu demonstrieren.

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