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Viel Tesla, viel Verkehr: Fahrradwege und Autobahn werden für Giga Berlin aufgerüstet

Tesla in Grünheide

Tesla in Grünheide

Bild: Martin Zink

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Trotz Verzögerungen durch Klagen und das lange Genehmigungsverfahren macht die deutsche Gigafactory von Tesla in Grünheide bei Berlin schnelle Fortschritte. Im Sommer 2021 soll dort die Produktion von Model Y beginnen, mit zunächst 7000-8000 und dann 12.000 Mitarbeitern. Für die bislang relativ strukturschwache Region um Grünheide ist das eine Herausforderung. Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann hat jetzt in einem Interview erklärt, wie die Wege-Infrastruktur für die Tesla-Fabrik und ihre Mitarbeiter aussehen soll.

„Betonkrebs“ auf Autobahn bei Grünheide

Wie Beermann dem Tagesspiegel berichtete, arbeitet das ostdeutsche Bundesland an umfangreichen Planungen, um den zu erwartenden Verkehr zu entzerren. Dabei setze sein Ministerium auf unterschiedliche Ansätze, die in enger Abstimmung mit Tesla umgesetzt würden.

Dazu soll es nicht nur eine zusätzliche Autobahnabfahrt für das Tesla-Werk geben, auch die Landstraßen um das Werkgelände werden ausgebaut. Ende Oktober sei der Antrag zum Start eines Planfeststellungsverfahrens für die neue Autobahnausfahrt bei den zuständigen Stellen eingereicht worden, sagte Beermann. Auch die bereits bestehende Landstraße 38 soll ausgebaut und durch eine neue L383 erweitert werden.

In diesem Zusammenhang wird laut Beermann auch die am Werk vorbeilaufende Autobahn A10 in die Planungen einbezogen. Aktuell werden Vorbereitungen für ihre Sanierung getroffen, da im Bereich der Betondecke sogenannter „Betonkrebs“ festgestellt wurde. Durch diese Schädigung verschleißen die Oberfläche und der Unterbau extrem schnell und müssen ausgetauscht werden. Diese Planungen werden schon jetzt umgesetzt, da dies gerade in Bezug auf die in der Nähe befindliche Gigafactory notwendig sei, sagte er Minister: „Genau deshalb haben wir nicht versucht, diesen Abschnitt noch zwei oder drei Jahre nach hinten zu schieben: Wir ziehen das jetzt durch.“

Mit dem Fahrrad zur Tesla-Gigafactory

Straßen sind aber längst nicht der einzige Punkt im Verkehrskonzept Brandenburgs. Auch die Zuganbindungen sind bedeutsam. So wurde der Takt des Regionalexpress 1 bereits verkürzt und eine Buslinie von dort zu Tesla eingerichtet. Er verkehrt nun jede halbe Stunde und soll zukünftig eine wesentliche Rolle im Verkehrskonzept spielen. Laut Beermann ist Tesla zudem mit der Bahn im Gespräch, um einen eigenen Shuttle aus Erkner nach Grünheide anzubieten. In Erkner enden derzeit die S-Bahnen, auch aus Richtung Berlin. Passend dazu gibt es Überlegungen, den bisher weit entfernten Regional-Bahnhof Fangschleuse an die Werkstore zu verlegen.

Parallel wird über eine Fahrradstraße aus Erkner zur Gigafactory nachgedacht, berichtete Minister Beermann. Dann könnten Pendler aus Berlin ab Erkner die letzten Kilometer zu Tesla per Fahrrad oder e-Scooter zurücklegen. Nicht nur die Gigafactory selbst und die darin produzierten Elektroautos könnten sich also vom bislang Gewohnten unterscheiden, auch die Art und Weise, wie das Personal dafür zur Arbeit kommt.

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