Bild: Tesla
Für den Schluss dieses Jahres hat Tesla-Chef Elon Musk nach leichten Enttäuschungen bei Auslieferungen und Umsatz in Q3 ein „episches“ viertes Quartal angekündigt – und das könnte sich nicht nur auf die Elektroautos des Unternehmens bezogen haben. Denn in dieser Woche zeigte das Unternehmen erstmals ein Video von der Produktion von Megapacks in einer neuen Fabrik im Kalifornien, deren Bau erst vor gut einem Jahr begann. Und laut einem Bericht soll die Ziel-Kapazität von 40 Gigawattstunden pro Jahr schon zu drei Vierteln erreicht sein.
Megafactory kleiner als Elektroauto-Fabriken
Über den Bau-Beginn für die eine als Megafactory bezeichnete Tesla-Fabrik hatte im vergangenen September der Bürgermeister der Stadt Lathrop in Kalifornien informiert, auf deren Gebiet sie errichtet wurde. Im Oktober wurde sie von CEO Musk bestätigt, und er nannte die angestrebte Kapazität von 40 Gigawattstunden pro Jahr. Das würde gut 10.000 einzelne Megapack-Module bedeuten – nach einer Erhöhung gibt Tesla die Kapazität pro Einheit mit 3,9 Megawattstunden an.
Einen ersten Blick in die Fabrik ließ Tesla jetzt mit einem auf LinkedIn veröffentlichten Video zu. Von außen sieht man zunächst ein ansehnlich großes rechteckiges Gebäude, dessen Dimensionen aber nicht die der Elektroauto-Gigafactorys erreichen. Reichlich Lastwagen in und vor Ladeluken lassen bereits erhebliche Aktivität erahnen. In den Innen-Aufnahmen sind dann hauptsächlich Maschinen bei der Arbeit an Megapacks zu sehen. Am Ende wird ein Modul abgedeckt (s. Foto oben), auf einen (konventionell aussehenden) Lastwagen geladen und abtransportiert.
Begleitet wurde das Tesla-Video von einem Link zu Stellen in der Megapack-Fabrik. An diesem Mittwoch waren ungefähr 30 davon zu sehen, die meisten in den Bereichen Produktion und Lieferkette. Doch laut dem Blog Electrek begann die Personal-Suche im großen Stil für die Megafactory schon Anfang September. Mittlerweile soll sie zudem nah an die von Tesla-Chef Musk genannte Kapazität herangekommen sein.
Von informierten Quellen sei zu hören gewesen, dass die Produktion in der zweiten Tesla-Fabrik in Kalifornien gute Fortschritte macht, berichtete Electrek am Mittwoch. Mittlerweile könnten dort bis zu 25 Megapacks pro Tag produziert werden. Bei 3,9 Megawattstunden pro Modul macht das knapp 100 Megawattstunden täglich – und schon mit nur 300 Arbeitstagen hochgerechnet rund 29 Gigawattstunden pro Jahr. Gut ein Jahr nach der Meldung vom Bau-Beginn wäre die Fabrik also bereits bei knapp drei Viertel des von CEO Musk ausgegebenen Ziels.
Tesla könnte Speicher-Geschäft in Q4 verdoppeln
Wenn die von Electrek genannte Zahl von 25 Megapacks am Tag stimmt und gehalten werden kann, könnte Tesla allein in den letzten zwei Monaten dieses Jahres noch mehr als 1000 dieser Module produzieren, ohne zur Wochenend-Arbeit rufen zu müssen. Deren Kapazität läge dann bei 3,9 Gigawattstunden, also fast dem Doppelten der 2,1 Gigawattstunden, die Tesla für das gesamte dritte Quartal einschließlich Powerwall-Installationen gemeldet hatte. 1000 Megapacks mit 1,9 Gigawatt Leistung und 3,85 Megawatt Kapazität können laut einem Web-Konfigurator in Kalifornien für gut 1,8 Milliarden Dollar bestellt werden, aber nicht vor Q3 2024 geliefert werden.