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Tesla-Yoke weiter umstritten: Man kann sich daran gewöhnen – aber hat es auch Vorteile?

tesla handbuch model-2 cockpit

Bild: Tesla

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Nur wenig mehr als 1890 Kunden dürften bislang ein Model S in aufgefrischter Form haben – diese Zahl an Auslieferungen gab Tesla für das zweite Quartal 2021 bekannt, und es waren die ersten, die seit der Vorstellung Ende Januar stattgefunden haben. Deutlich mehr Personen aber scheinen sich an der Diskussion über eine der auffälligsten Neuerungen zu beteiligen, die Tesla bei seiner Premium-Limousine eingeführt hat: das Lenkrad, das eigentlich kein Rad mehr ist, sondern ein Doppel-Knüppel namens Yoke wie in einem Rennwagen oder Kampfjet.

„Alle Yoke-Besitzer kommen zurecht“

Das Yoke war schon in den Bildern der Auffrischung von Model S und Model X zu sehen, die Tesla im Januar in seinem Abschluss-Bericht für 2020 präsentierte. Die ersten Auslieferungen gab es dann aber, zusammen mit einer kurzen Info-Veranstaltung mit CEO Elon Musk, erst Mitte Juni: Tesla übergab 25 Model S in der neu eingeführten Plaid-Version mit drei Motoren, und laut der Quartalsmeldung von vergangener Woche kamen im Rest des Monats noch 1865 weitere in unbekannter Ausführung dazu.

Also lässt sich das Yoke jetzt nicht mehr nur ansehen, sondern von einer zumindest vierstelligen Zahl von Tesla-Besitzern auch benutzen. Schon einer der ersten Plaid-Empfänger hatte das ausführlich getan und kam zu dem Schluss, dass man sich an das Lenk-Rechteck gewöhnen muss, dann aber gut damit zurechtkommen kann. Zwischendurch feierten Kritiker ein Video von einem umständlichen Wende-Vorgang mit Yoke-Kurbeln und vielen Richtungswechseln am Bildschirm. Aber insgesamt dürfte stimmen, was ein Tesla-Twitterer aus Kanada festhielt: „Jeder Besitzer, mit dem ich gesprochen habe, sagt, dass das Yoke nach ein paar Tagen Gewöhnung in Ordnung ist.“

https://twitter.com/TaiigerBlue/status/1411848614968803328

Das bedeutet allerdings nicht, dass die Diskussionen um das Tesla-Rechteck schon beendet wären. Mehrere Twitter-Nutzer berichteten, durch sorgsames Nicht-Verwenden des oberen Lenkrad-Drittels jetzt schon einmal dafür zu üben, oder verlangten eine Nachrüst-Option für andere Teslas. Nicht wenige andere brachten andersherum die Hoffnung zum Ausdruck, dass Tesla auch ein normales Lenkrad anbieten wird, notfalls gegen Aufpreis. Auch dass Model S und Model X wegen des Yoke jetzt nicht mehr in Frage kämen, war gelegentlich zu lesen.

Form vor Funktion bei Tesla?

Relativ kurz kam dabei bislang allerdings die Frage, welchen Vorteil das gewöhnungsbedürftige abgeschnittene Lenkrad eigentlich haben soll. CEO Musk hatte bei der Vorstellung als einzige Erklärung genannt, man habe dadurch einen viel besseren Blick auf den Bildschirm dahinter, und das sei wirklich cool. „Es ist super“, wiederholte er in dieser Woche in einer Reaktion auf die Twitter-Zusammenfassung des Kanadiers nur. Ein anderer Nutzer brachte noch die Idee ein, nur mit dem Yoke könne man die gewaltige Kraft eines Model S Plaid auf Drag-Strecken richtig im Griff behalten.

Beides klingt nicht restlos überzeugend, und so wäre möglich, dass in diesem Fall eher die Funktion der Form folgt als umgekehrt. Ein Star-Designer wie Franz von Holzhausen bei Tesla kann sich dergleichen gelegentlich herausnehmen, und CEO Musk ist für Unkonventionelles ohnehin immer zu haben. Eines haben sie wohl hauptsächlich mit dem Yoke auf jeden Fall geschafft: Im direkten Vergleich sieht das Cockpit des bisherigen Model S, immer noch eines der informationstechnisch modernsten Autos der Welt, jetzt geradezu altbacken aus.

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