Bild: Tesla (Symbolfoto)
Der TÜV-Verband hat seinen Report über die Ergebnisse von Auto-Hauptuntersuchungen in den vergangenen 12 Monaten veröffentlicht, und nach einer Sonderauswertung von diesem Frühjahr, bei der das Tesla Model 3 bereits nicht gut abschnitt, steht das Elektroauto in dem aktuellen Bericht sogar auf dem letzten Platz. 14,7 Prozent der HU-Versuche gingen nach den Angaben mit verweigerter Plakette für das Model 3 aus. Die Süd-Gesellschaft der Prüfer-Organisation machte dafür fehlende feste Wartungsintervalle bei Tesla verantwortlich.
Tesla Model 3 verdrängt „Dauerletzten“
Im Durchschnitt bekamen laut einer Präsentation des TÜV-Verbandes von dieser Woche bei Vorführungen von vergangenem Juli bis diesen Juni 20,5 Prozent der Fahrzeuge keine Plakette. Insgesamt schnitt die deutsche Flotte also schlechter ab als das Tesla Model 3, doch darunter befindet sich auch eine zunehmende Zahl von sehr alten Fahrzeugen, die den Schnitt auf zehn Jahre steigen ließen. Unter den zwei- bis dreijährigen Autos dagegen fiel keines so häufig durch wie der Tesla.
In dieser Altersklasse lag die durchschnittliche Durchfaller-Quote laut TÜV bei 5,7 Prozent, und mit 2,1 Prozent am niedrigsten war sie beim VW Golf Sportsvan. Mit seinen 14,7 Prozent verdrängte der Tesla auf dem letzten Platz den Dacia Logan (11,4 Prozent), der nach den Angaben zuvor „Dauerletzter“ unter den noch relativ jungen Fahrzeugen war. Ungefähr jedes siebte Model 3 erhielt beim TÜV also zunächst keine neue HU-Plakette, was noch etwas schlechter ist als der Durchschnitt bei sechs bis sieben Jahre alten Autos.
Bei Elektroautos allgemein zeigen sich laut einer TÜV-Mitteilung inzwischen „einige antriebstypische Mängel“. So würden überdurchschnittlich häufig Mängel an den Bremsen festgestellt, weil sie aufgrund von Rekuperation seltener beansprucht werden. Beim Renault Zoe, der neben dem Model 3 als einziges konkretes Beispiel genannt wird, soll es zudem besonders viele Probleme mit den Achsaufhängungen geben, was der TÜV auf das durch Batterien hohe Gewicht von Elektroautos zurückführt.
TÜV Süd: Elektroautos brauchen Wartung
Mit 5,1 Prozent war der Anteil der erfolglosen HU-Besuche beim Zoe trotzdem etwas niedriger als im Durchschnitt seiner Altersklasse, während er beim Model 3 weit darüber liegt. In einer eigenen Mitteilung zum Report 2024 geht der TÜV Süd näher auf den letzten Platz für den Tesla ein und bringt ihn damit in Zusammenhang, dass der Hersteller anders als praktisch alle anderen auf feste Wartungsintervalle für seine Fahrzeuge verzichtet. Das unerwartet schlechte Abschneiden des Model 3 bestätige die TÜV-These, dass auch Elektroautos regelmäßig gewartet werden müssen, wird ein Experte der Gesellschaft zitiert.