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Twitter-Verabredung: Wie kalifornische Tesla-Fans ihr langes Interview mit Musk bekamen

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Bild: @EliBurton_

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Mit Tesla-Fan ist Eli Burton (s. Foto) aus Kalifornien nicht hinreichend beschrieben – er ist auch noch SpaceX-Fan und hat eine ganze Comic-Serie über Starman entwickelt, also die Crashtest-Puppe, die Elon Musk im Februar 2018 mit seinem frühen Roadster als Testlast in den Weltraum schickte. Damit hat Burton es zu einiger Bekanntheit gebracht, und die wiederum brachte ihm Ende Mai zusammen mit anderen engen Beobachtern die Chance, den Tesla- und SpaceX-Chef persönlich zu befragen. Natürlich nutzte er sie – und wie das funktionierte, hat Burton für einen US-Blog aufgeschrieben. Mit seiner freundlichen Genehmigung veröffentlichen wir hier eine deutsche Übersetzung.

Treffen mit Tesla-Chef in Texas

Ein Treffen mit dem meistbeschäftigten Mann der Welt ist nicht leicht zu organisieren. Die Arbeit für Tesla, SpaceX, Boring Company, Neuralink und dazu noch seine Gewohnheit, viele Male täglich zu twittern, lassen Elon Musk nur sehr wenig Zeit. Wie also kam es zu unserem Interview mit dem Tesla-CEO?

Richtig geraten: über Twitter.

Am Sonntag, dem 29. Mai, um 16.30 Uhr antwortete Elon auf eine Anfrage von Tesla Owners Silicon Valley mit den Worten: „Wie wär’s mit morgen Nachmittag?“.

Der Präsident des Clubs Tesla Owners Silicon Valley, John Stringer, und der Vizepräsident Kelvin Gee sowie Ryan Levenson von The Kilowatts stiegen noch am selben Abend in ein Flugzeug. Ich selbst brach gleich am nächsten Morgen auf.

Ruft Musks Security die Polizei?

Kurz nach 13 Uhr am Montag, dem 30. Januar, fuhren wir bei der Sicherheitskontrolle am Mitarbeiter-Eingang der Tesla-Gigafactory in Austin vor. Wir sagten, dass wir für ein Interview mit Elon Musk um 14 Uhr gekommen seien, und wurden an die Seite gewunken. Fat dachte ich, dass sie die Polizei rufen würden. Aber wir wurden erwartet. Nachdem wir einige NDAs unterschrieben hatten, wurden wir innerhalb weniger Minuten in das Gebäude und zum Büro des Chefs geführt.

Die Stunde, die wir zur Vorbereitung hatten, verging wie Minuten. Wir hatten Wetten darüber abgeschlossen, wie nah an der vereinbarten Zeit Elon eintreffen würde. Meine Vermutung war eine halbe Stunde später, weil das die typische Elon-Zeit ist. Ich hatte mich geirrt. Um 14:05 Uhr betrat Musk ohne Aufhebens oder Getue den Besprechungsraum mit Blick auf die Fabrik und begrüßte uns.

In den ersten 15 Minuten machte das Gespräch einen Ausflug zu Schokolade und ihrer globalen Geschichte. Alle waren sich einig, dass europäische Schokolade besser als amerikanische ist.

Das Gespräch fand in drei Teilen statt.

In Teil 1 ging es hauptsächlich um die Geschichte von Tesla. Wir sprachen über viele Themen, entdeckten aber auch ein paar noch unbekannte Stücke „alter Überlieferungen“, wie Elon sie nannte.

Wichtige Lektion vom Tesla-CEO

Elon machte deutlich, dass er den früheren Tesla-CEO Martin Eberhart nicht mag und dass es ihn persönlich verletzt hat, dass Eberhard versuchte, Anerkennung für Arbeit zu ernten, die er nicht geleistet hat. Betrachten Sie das als wichtige Musk-Lektion: Wenn Sie jemals bei Tesla oder SpaceX anfangen, brüsten Sie sich nicht mit der Leistung von anderen, sonst werden Sie dort nicht überleben.

Mit am wichtigsten für mich als Tesla-Besitzer (und ich denke, auch für viele andere) sind die Systeme Autopilot und Full Self-Driving. Ich bin in der glücklichen Lage, seit eineinhalb Jahren an dem Beta-Programm für FSD teilzunehmen, sodass ich besonders gute Einblicke in die Entwicklung habe.

Also schlug ich Elon vor, einen Button einzuführen, über den Fahrer ein positives Feedback geben können, wenn das Autopilot-System eine Situation gut meistert. Im Moment hat man nur die Möglichkeit, das FSD-Team zu bitten, sich die Video-Aufnahmen anzusehen, wenn etwas schiefläuft. Wir bekamen keine direkte Zusage, aber Elon sagte, dass er darüber nachdenken würde.

Nach ungefähr zweieinhalb Stunden war das offizielle Interview beendet.

Einmalige Erfahrung und echte Ehre

Wir wollten respektvoll mit Elons Zeit sein und ihn gehen lassen, damit er sich wieder dem zuwenden konnte, was auch immer an Geschäftlichem auf ihn wartete. Doch er blieb noch bei uns, und so sprachen wir weiter über alle möglichen Themen, darunter Twitter, Integrität im Journalismus, ein Model 3 Plaid und sogar den Sinn des Lebens.

Am Ende des Treffens war Elon so nett, ein paar Erinnerungsstücke zu unterschreiben. Wir bedankten uns für seine Zeit, und er verabschiedete sich. Dann packten wir eilig unsere Sachen zusammen, denn eine andere Gruppe wartete schon darauf, sich im selben Raum mit ihm zu treffen.

Wie war es also, den Mann zu interviewen, der das alles möglich gemacht hat? Es war wirklich eine einmalige Erfahrung und eine echte Ehre.

Über weitere Inhalte in dem Musk-Interview hat teslamag.de hier und hier berichtet. Die drei Videos von dem Treffen in Texas finden Sie beim YouTube-Kanal von Tesla Owners Silicon Valley. Eli Burton ist auf Twitter unter dem eigenen Namen aktiv, seine Starman-Comics gibt es hier.

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