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Verzerrung durch Umweltbonus: Elektroautos kommen in Restwert-Prognose mäßig weg

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Bild: teslamag.de (Symbolfoto)

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Wie stabil zumindest kurzfristig der Restwert eines gebrauchten Tesla ist, dürfte eine nicht unerhebliche Zahl von Kunden aus eigener Erfahrung wissen. Denn ein immer noch aktueller Tipp in Foren und auch im professionellen Handel lautet, ein solches Elektroauto zu kaufen, die 6000 Euro deutschen Umweltbonus dafür zu bekommen und es nach dem vorgeschriebenen halben Jahr ins europäische Ausland zu verkaufen. Dort werden für junge Model 3 und neuerdings Model Y Preise geboten, die teils deutlich über dem deutschen Neupreis abzüglich des Bonus liegen. Der Restwert ist also überaus befriedigend. Aber laut einer Studie, die bis ins Jahr 2025 blickt, sieht es damit bei Tesla und Elektroautos allgemein weniger gut aus.

Audi und Tesla bei Elektroautos vorn

Die halbjährlichen Daten dazu stammen von Bähr & Fess Forecasts und wurden von Focus Online veröffentlicht. Sie sollen vorhersagen, welchen Wert ein in diesem Dezember gekauftes Neufahrzeug im Dezember 2025 noch haben wird, also nach vier Jahren. So berechnen die Marktforscher für viele Kategorien einschließlich einer eigenen für Elektroautos absolute und relative „Restwert-Riesen“. Sie ermitteln also die Fahrzeuge, die gemessen am Kaufpreis am wenigsten verlieren, und die absoluten Riesen, die den geringsten Wertverlust in Euro aufweisen.

Unter den Elektroautos teilen sich nach den neuen Daten Audi Q4 e-tron und Tesla Model Y mit 53 Prozent vom Neupreis Ende 2025 voraussichtlich die relative Restwert-Spitze, gefolgt vom Porsche Taycan, der 52 Prozent seines Werts behalten soll. Schlecht ist das nicht. So übertreffen die beiden Elektroautos von Audi und Tesla die obere Mittelklasse der Verbrenner, die mit 50 Prozent gleichauf von dem Diesel Mercedes CLS 220d und dem Benziner Audi A7 Sportback 45 angeführt wird. Aber die relativen Restwerte der besten Verbrenner-Modelle in vergleichbaren Kategorien sind teils deutlich höher.

Dem Porsche Macan als mittelgroßem SUV wie Model Y und Q4 e-tron zum Beispiel sagen die Marktforscher 60 Prozent Restwert in vier Jahren voraus. Auch den Skoda Kodiaq 1,5 TSI sehen sie mit 57 Prozent vor den beiden Elektroautos, genau wie mit demselben Wert den Mercedes GLA 180. Den Porsche Taycan als dritten der relativen Restwert-Riesen unter den Elektroautos wiederum könnte man in der Kategorie Sportwagen vergleichen. Dort stehen vor seinen 52 Prozent sowohl der 718 Cayman und der 911 Carrera aus dem eigenen Haus als auch der Mercedes C43 mit immer noch 54 Prozent Restwert-Prognose für Ende 2025. Immerhin in der Limousinen-Oberklasse liegt der Porsche Taycan vor dem Panamera, der dort mit 50 Prozent unter den Verbrennern führt.

Kaufprämie und Fortschritt drücken Preise

In dieser Kategorie steht der Mercedes EQS 450+ mit 48 Prozent insgesamt auf Platz 3 – offenbar als das einzige Elektroauto, das es außerhalb der eigenen Sondergruppe mit an die Restwert-Spitze geschafft hat. Diese Ergebnisse widersprechen dem Eindruck oder der Hoffnung, die Preise von Elektroautos würden sich nicht nur bei kurzfristigen Tesla-Moves, sondern auch auf längere Sicht viel besser halten als die der aussterbenden Verbrenner-Technologie.

Dass es in ihrer Prognose bislang nicht so ist, begründen die Marktforscher laut dem Focus-Bericht mit zwei Faktoren. Zum einen würden die Marktpreise durch die hohe Umweltprämie verzerrt, die stark zugunsten von Neuwagen-Leasing statt Gebrauchtkauf wirke. Das zweite Problem ist paradoxerweise der technische Fortschritt. Bei manchen Modellen verdoppele sich von einer Generation zur nächsten die Reichweite, was natürlich den Restwert der alten drücke. Solche Sprünge werden allerdings seltener, und bei Tesla, das gleich auf hohen Reichweiten-Niveaus begonnen hat, geht es nur stückchenweise voran. Dennoch ist das Model 3 weder in der Mittelklasse noch in der oberen Mittelklasse in den Top-3 zu finden, wo die Restwert-Prognosen bis hinab zu 47 Prozent für den Audi A6 reichen.

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