Bild: BMW
Unter den deutschen Autoherstellern scheint sich BMW am stärksten zu zieren, für die Zukunft auf grundlegend neu entwickelte Elektroautos zu setzen – vielleicht auch deshalb erntet der Weltkonzern aus Bayern regelmäßig Spott von Tesla-Fans, wenn er auf Twitter um Reaktionen zu Marke oder Modellen bittet. Eine aktuelle PR-Aktion im Internet aber könnte besser ankommen, schon weil sie mit Autos wenig zu tun hat, aber umso faszinierender ist: BMW hat zur Präsentation seines Elektroautos iX3 einen Steigflug mithilfe eines elektrifizierten Wingsuit ermöglicht.
Fliegen mit Elektroauto-Kompetenz
Wie das Unternehmen mit einem Paket von Informationen erklärt, vergingen von der Idee bis zur Realisierung des Projekts mit dem Wingsuit-Flieger und Stuntman Peter Salzmann aus Österreich drei Jahre. Der BMW iX3 spielt dafür nur insofern eine Rolle, als er im Video anfangs kurz am Bildrand zu sehen ist und am Ende neben der Hauptmarke auch das der Elektroauto-Submarke i eingeblendet wird, während ein iX3 Richtung Sonne entschwindet. Und BMW erklärt, um den Flug möglich zu machen, habe man die i-Kompetenz bei Elektroantrieben und Batterien genutzt.
Normale Wingsuits ermöglichen horizontales Fliegen wie mit einem Gleitschirm, aber mit weitaus schnellerem Höhenverlust, weil nur die Fläche zwischen Armen und Beinen als Flügel genutzt werden kann. Laut BMW-Mitteilung kommt man pro Meter Fall bis zu drei Meter weit und erreicht Geschwindigkeiten bis 100 Stundenkilometer. Wie viele Extremsportler kann Salzmann davon nicht genug kriegen – und bekam von BMW jetzt immerhin einen kräftigen Nachschlag in Form von zwei abgeschirmten Propellern am Gleit-Anzug, die sogar einen kurzen Steigflug ermöglichen.
Um die neuen Möglichkeiten des Impeller-Anzugs zu demonstrieren, setzen Salzmann und BMW ihn in einem spektakulären Szenario ein. Der Stuntman springt zusammen mit zwei Wingsuit-Kollegen bei 3000 Metern Höhe aus einem Helikopter. Alle drei fliegen stürzend los in Richtung eines Bergmassivs. Die zwei Piloten in normalen Anzügen verlieren zu schnell Höhe und müssen um es herumfliegen. Salzmann aber aktiviert seinen Elektro-Antrieb mit zweimal 7,5 Kilowatt Leistung am Bauch – und wird in dem Video sofort deutlich schneller und gewinnt Höhe. Also kann er über den Gipfel hinwegfliegen und landet schließlich umjubelt vom wartenden Team am Fallschirm auf einer Wiese.
Unterhaltsames Zukunftsmarketing
Video und Begleit-Material sind laut BMW Teil einer Serie namens NextGen mit „weiteren interessanten Geschichten“. Die Website dazu gehört nach den Angaben darauf zur Hauptmarke, also nicht speziell zu den i-Elektroautos, und verspricht moderne Unterhaltung und Informationen ab Mitte November. Mit zwingenden Elektroautos scheint BMW die Welt also vorerst nicht fesseln zu wollen – Modelle auf speziell elektrischen Plattformen wie bei Tesla und inzwischen vielen anderen soll es erst ab 2025 geben. Aber immerhin bieten die Bayern bis dahin unterhaltsames Zukunftsmarketing.