Bild: Archie Hamilton Racing / Youtube
Der britische Rennfahrer und Influencer Archie Hamilton hat auf seinem Youtube-Kanal ein sehr spezielles Tesla Model 3 Performance vorgestellt: Es ist nicht nur äußerlich deutlich auf Sport getrimmt, sondern macht auf Wunsch auch den von Sportwagen mit Verbrenner-Motor gewohnten Lärm (oder wahlweise Sound). Erst lässt der Moderator durchblicken, dass er die Idee nicht für besonders überzeugend hält – und zeigt sich dann doch angetan davon.
Umgerüstet wurde der Wagen von der Tuning-Firma Milltek aus Derby bei Nottingham in Mittelengland. Laut dem „Milltek-Botschafter“, der das Model 3 im Video vorstellt, hat es folgende Modifikationen: 21-Zoll-Felgen von Vossen Wheels, Stoßdämpfer des Herstellers KW, ein Kohlefaser-Bodykit inclusive Hecklippe und eben das aktive Soundsystem für die Motorgeräusche.
Wie soll ein Elektroauto klingen?
Bei dem System dürfte es sich um Active Sound V2 von Milltek Sport handeln. Laut der Entwicklerseite des Unternehmens simuliert es eine Vielzahl verschiedener Motor-Geräusche unter Verwendung eines Kohlefaser-Lautsprechers, der unten am Fahrzeug in einem Gehäuse aus rostfreiem Stahl angebracht und direkt mit der Elektronik des Fahrzeugs verbunden ist. So könne man eine direkte, algorithmisch berechnete Beziehung zwischen Fahrgeschwindigkeit und Motordrehzahl herstellen, um eine Reihe von „hyperrealistischen” Auspuff-Sounds zu erzeugen. Laut der Produktbeschreibung kann man vom Handy aus zwischen acht verschiedenen Varianten wählen.
Im Video führt der Milltek-Mann einige davon vor. Zuerst steuert er sie von einer Handy-App aus, dann bei einer Fahrt mit dem Model 3 mittels Betätigung des Fahrpedals. Wie er sagt, will Milltek in Zukunft auch elektronische Geräusche zur Verfügung stellen. Schließlich sei ja noch nicht klar, wie ein Elektroauto überhaupt klingen soll.
Vor Beginn der Fahr-Erprobung hatte sich der Influencer Hamilton mit einer abfälligen Bemerkung Richtung Kamera noch skeptisch gegenüber dem akustisch aufgemotzten Model 3 gezeigt. Doch unterwegs lässt er sich fast überzeugen: Irgendwie würden die Geräusche passend zu gewählter Geschwindigkeit und Beschleunigung das Fahrerlebnis vervollständigen, bestätigen sich die beiden Insassen gegenseitig.
Fahrgeräusche werden Pflicht
Künstliche Geräusche von Elektrofahrzeugen haben nicht nur für Tuning-Fans Relevanz, die den Sound eines Verbrenners vermissen. Laut Electrek müssen in der EU bis zum Jahr 2021 alle Elektrofahrzeuge einen Geräusch-Generator haben, der Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer bei Geschwindigkeiten unter 30 km/h warnt.
Auch in den USA gilt seit vergangenem Jahr eine entsprechende Regulierung. Dort liefert Tesla seine Model 3 seit Anfang September mit einem Soundgenerator aus. Der klingt allerdings bisher nicht so mächtig wie das Soundsystem von Milltek.