Bild: Edmunds
Mit einer neuen Basis-Version ohne Namenszusatz hat Porsche den Einstieg in sein Elektroauto Taycan deutlich billiger gemacht – ab 83.520 Euro soll sie ab diesem März in Deutschland erhältlich sein. Für weniger als die Hälfte bekommt man alternativ das kleinste Tesla Model 3, das fast genauso schnell beschleunigt, oder für einen etwas höheren Preis (in Europa aber erst ab September) das viel schnellere neue Model S. Das US-Autoportal Edmunds aber hat sich für ein Duell mit dem deutschen Sport-Elektroauto einen Tesla-Gegner ausgesucht, der vielleicht am wenigsten damit vergleichbar ist: das Model Y, das als vollwertige Familienkutsche durchgehen kann.
Porsche Taycan mit Launch Control
Mit voller Ausstattung einschließlich der Selbstfahr-Option FSD kann man den Crossover-Tesla in seiner Performance-Version in den USA auf einen Preis von gut 70.000 Dollar bringen. Der Basis-Porsche kostet dort laut Edmunds ohne Extras 81.500 Dollar, das Modell im Test wird mit 100.000 Dollar angegeben. Für Porsche-Verhältnisse sei das fast ein Schnäppchen, kommentiert einer der zwei Test-Fahrer im Video.
Allerdings muss niemand darauf hoffen, mit dem deutschen Sport-Elektroauto mit dem familienfreundlichen Tesla Model Y mithalten zu können. Das gilt jedenfalls für Sprints auf gerader Strecke, wie der Test kurz darauf zeigt. Vorher vergleichen die Fahrer noch technische Daten und andere Besonderheiten. Der etwas schwerere Porsche Taycan hat nur Heckantrieb, der Performance-Tesla zwei angetriebene Achsen. Mit der Overboost-Funktion mobilisiert das deutsche Auto nach den Angaben kurzzeitig rund 408 PS, Tesla sagt nichts zur Leistung. Beim Porsche gibt es eine Launch Control für extraschnelles Starten, beim Model Y tritt man ohne Vorbereitung einfach das Strompedal durch.
Und wenn man das gleichzeitig mit einem Basis-Taycan neben sich tut, gerät der schnell ins Hintertreffen, ist in dem Video zu sehen – obwohl der Fahrer vorher eine 50:50-Chance sieht, mithalten zu können. Vom Start weg setzt sich das rote Model Y Performance ab und baut seinen Abstand bis zur Ziellinie aus. „Doch deutlicher als ich dachte“, kommentiert der Porsche-Fahrer enttäuscht. Der Tester im Tesla lacht und lästert über Luftfederung, Launch Control und Overboost beim Gegner, die sämtlich nicht geholfen hätten. Aber immerhin habe es Stil, etwas später zu kommen.
Performance-Tesla auch im Rollen schneller
Fast schon eine Demütigung für das deutsche Elektroauto wird das nächste Duell: Es bekommt eine Sekunde Vorsprung, „um das Rennen interessanter zu machen“. Doch auch das reicht nicht, um vor dem Tesla am Ziel zu sein. Als letztes versuchen die Tester ein Duell aus dem Rollen, bei dem das Model Y weniger von seinem Allrad-Antrieb profitieren dürfte. Mit einem Tempo von 30 Meilen pro Stunde (gut 48 km/h) geht es los. Der Tesla-Fahrer lässt dem Taycan dabei sogar eine halbe Wagenlänge Vorsprung, zieht dann aber wieder souverän (und lachend) vorbei.
„Wenn Sie das schnellste Elektroauto wollen, das man für 70.000-80.000 Dollar bekommen kann, ist das wohl ein Tesla“, fasst dessen Fahrer zufrieden zusammen. Eine Chance als Herausforderer in dieser Preisklasse trauen beide Tester allenfalls dem Ford Mustang Mach-E zu, der bald in einer sportlichen GT-Version herauskommen soll. Dieses Elektroauto bietet jedenfalls zumindest annähernd so viel Platz wie das Model Y.