Porsche bringt im März die kleinste Version seines Elektroautos Taycan nach Deutschland. Ohne jede Zusatzbezeichnung heißt der neue Porsche nur Taycan und ist ab 83.520 Euro erhältlich. Seine Beschleunigungswerte liegen zwar weit unter denen des Tesla Model S Performance, das nur der Top-Taycan Turbo S bei höheren Geschwindigkeiten um eine Nasenlänge abhängt. Aber immerhin ist der Basis-Porsche etwas schneller als der kleinste Tesla überhaupt, das Model 3 Standard Plus: In 5,4 Sekunden geht es von 0 auf 100 km/h, das Model 3 braucht 0,2 Sekunden länger. Wohlgemerkt: Das Elektroauto aus den USA kostet nach der aktuellen Preissenkung mit 39.990 Euro weniger als halb so viel wie der Porsche. Der Taycan wird bei 230 km/h abgeregelt, das Model 3 schon bei 225 km/h.
Porsche-Laden mit bis zu 270 Kilowatt
Für das neue Porsche-Modell sind zwei Batteriegrößen erhältlich. Die Performance-Variante bietet 79,2 kWh, die Performance-Plus 93,4 kWh Kapazität. Im allradgetriebenen Taycan 4S kostet die größere Batterie knapp 6500 Euro Aufpreis. Trotz der relativ großen Akkus kommt der Porsche nach WLTP nur 431 Kilometer bzw. 484 Kilometer weit. Das Tesla Model 3 als Standard Plus hat ein nur 53 kWh großes Batteriepack, liegt bei der Reichweite laut WLTP aber mit neuerdings 448 Kilometern Reichweite zwischen den beiden Porsche-Varianten.
Der neue und kleinste Taycan ist heckgetrieben und wartet mit einer Nennleistung von 240 kW (Performance) und 280 kW (Performance-Plus) auf. Die kleinere Batterie kann mit bis zu 225 kW geladen werden. 270 kW sind bei der größeren Batterie möglich. Freiwillig kann die Ladeleistung auf 200 kW beschränkt werden, um die Akkus zu schonen. Mit Wechselstrom kann serienmäßig mit 11 kW und gegen Aufpreis mit 22 kW geladen werden.
Porsche bietet im kleinen Taycan einige Software-Optionen in einer Art Abo-Service an. So kann beispielsweise die Servolenkung Plus zeitlich befristet gebucht werden – während Software zum Mieten bei Tesla noch aussteht. Bei einer anderen Funktion hat Porsche inzwischen nachgezogen: Der deutsche Autohersteller bietet mit Plug&Charge eine Ladeoption an, bei der mit einem hinterlegten Zahlungsmittel ein Ladevorgang wie am Tesla-Supercharger direkt abgerechnet wird – vorausgesetzt die Ladesäule ist kompatibel.
Tesla Model S: gleicher Preis, viel schneller
Beim Innenraum gibt es wie bei deutschen Herstellern gewohnt einige Optionen. So kann man komplett auf Leder verzichten und stattdessen recycelte Materialien bestellen. Auswahl besteht auch beim Fahrwerk: Anstatt des serienmäßigen Stahl-Fahrwerks lässt sich ein Luftfahrwerk bestellen.
Von den bislang verfügbaren Taycan-Modellen wurden im Jahr 2020 rund 20.000 Stück ausgeliefert, was Porsche in einer Pressemitteilung zu der neuen Einstiegsversion als Erfolg bezeichnet; dabei war im Sommer 2019 schon von 30.000 Vorbestellungen allein in Europa die Rede. Mit der jetzt deutlich bezahlbareren Basis könnten höhere Stückzahlen für das deutsche Sport-Elektroauto möglich werden. Käufer müssen sich allerdings damit abfinden, dass es dem Model S als dem besser passenden Vergleich-Tesla, der ohne Performance-Zusatz aktuell etwa gleich viel kostet, bei Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und Reichweite klar unterlegen ist.