Bild: Tesla (Symbolfoto)
An diesem Mittwoch (24.1.) nach US-Börsenschluss will Tesla seine Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2023 und damit das gesamte vergangene Jahr bekanntgeben. Nach den Erwartungen von Analysten dürfte der bereinigte Gewinn pro Aktie im Schlussquartal 73-74 Cent betragen haben, mehr als im Vierteljahr zuvor, aber deutlich unter dem Rekord von 1,19 Dollar, den Tesla Ende 2022 erreicht hatte. Außerdem erhoffen sich Anleger von dem Q4-Bericht Prognosen zum zukünftigen Geschäftsverlauf und sollen ab 23.30 Uhr deutscher Zeit Gelegenheit haben, in einer Telefon-Konferenz Fragen dazu und zu anderen Themen zu stellen.
2,19 Mio. Tesla-Verkäufe in 2024?
Anders als der Gewinn soll der Umsatz bei Tesla im letzten Viertel von 2023 einen neuen Rekord erreicht haben: Die durchschnittliche Banken-Schätzung belief sich laut Yahoo Finance zuletzt auf 25,6 Milliarden Dollar, etwa 5 Prozent mehr als in Q4 2022 und leicht über dem bisherigen Höchstwert von 24,9 Milliarden Dollar im zweiten Quartal 2023. Dazu passend hatte das Unternehmen Anfang Januar für Ende 2023 mit 484.507 bereits die höchste je verkaufte Zahl an Elektroautos gemeldet.
Mit dem Q4-Rekord ließ sich die Prognose von 1,8 Millionen Elektroauto-Auslieferungen in ganz 2023 noch gut erfüllen, zu 2024 und darüber hinaus aber hat sich Tesla bislang nicht konkret geäußert. Mit dem Finanzbericht für das Quartal am Mittwochabend oder spätestens in der öffentlichen Telefon-Konferenz kurz nach der Veröffentlichung dürfte sich das ändern. Laut einem Vorbericht von Reuters rechneten Analysten im Durchschnitt mit einer Tesla-Prognose von 2,19 Millionen Auslieferungen in diesem Jahr.
Gegenüber 2023 würde das ein Plus von gut 20 Prozent bedeuten und nicht ausreichen, um auf dem Pfad von durchschnittlich 50 Prozent Volumen-Wachstum über mehrere Jahre zu bleiben, den sich Tesla Anfang 2021 als längerfristiges Ziel vorgenommen hatte. Auf Nachfrage in der Telefon-Konferenz zu Q3 2023 hatte CEO Elon Musk dazu erklärt, dieser Wert könne natürlich nicht für alle Ewigkeit gelten. Damit in Zusammenhang steht das Tesla-Ziel von 20 Millionen verkauften Elektroautos im Jahr 2030, das bislang nicht zurückgenommen wurde, aber zunehmend als unrealistisch gilt.
Fragen zu neuem Modell und Musk
Auch CEO Musk selbst dürfte in der Konferenz am Mittwoch zum Thema werden, denn im Vorfeld verstörte er Anleger mit der Aussage, wenn er weniger 25 Prozent an Tesla halte, würde er sich nicht wohl damit fühlen, mit diesem Unternehmen führend bei KI und Robotik zu werden. Zum Teil wurde das als kaum verhohlene Forderung an das Board oder sogar als Drohung verstanden. Denn statt mit Tesla, dessen Börsenwert nach früheren Aussagen von Musk genau davon abhängt, könnte er solche Pläne mit seinem neuesten Startup xAI verfolgen.
Bei Tesla können Anleger im Vorfeld der regelmäßigen Quartalskonferenzen Fragen einreichen und sich mit ihren Aktien für die Beantwortung der verschiedenen Vorschläge aussprechen; die mit der größten Unterstützung werden dem Management dann meist tatsächlich gestellt. Das Musk-Thema stand am Dienstagabend laut der Website des Dienstleisters Say auf Platz 3. Mit 6,4 Millionen Aktien-Stimmen am beliebtesten war die Frage, ob es das angekündigte Tesla-Elektroauto der nächsten Generation 2025 zu sehen geben wird. Ab dem späten deutschen Mittwoch dürfte es Antworten geben – aber nicht unbedingt konkrete.