Bild: Tesla (Archiv)
Auf drei Kontinenten arbeitet Tesla derzeit daran, seine Kapazitäten zur Produktion von Elektroautos drastisch zu erhöhen. In Deutschland bei Berlin kommen die Vorbereitungen für die erste europäische Gigafactory voran, in China bereits die Bauarbeiten für die Verdoppelung der dortigen Gigafactory. Für die USA wiederum will Tesla laut CEO Elon Musk bald den Standort einer weiteren Gigafactory in der Mitte der USA nennen. Und wie ein Blog berichtet, werden jetzt auch im Stammwerk Fremont zusätzliche Produktionsanlagen installiert – möglicherweise, um in der neuen zentralen US-Fabrik noch vor Ende des Jahres ebenfalls Model Y produzieren zu können.
Tesla will mehr Karosserie-Roboter
Schon während der Coronavirus-Sperre für das Elektroauto-Werk in Fremont hatte Electrek gemeldet, Tesla wolle die Zeit für Erweiterungen und Verbesserungen nutzen. Unter anderem war von mehr Karosserie-Kapazität und der Wiederinbetriebnahme eines früheren Lackierwerks die Rede sowie von einer Produktionslinie (General Assembly) mit der Bezeichnung GA4.5. Aktuell berichtet der Blog, Tesla habe Genehmigungen für die Installation zusätzlicher Roboter-System in Fremont von einem Anbieter namens Mino beantragt, der vor allem Anlagen zur Karosserie-Produktion entwickle.
All das spricht dafür, dass bald deutlich mehr Karosserien in Fremont gefertigt und lackiert werden sollen. Zu Ende März gab Tesla die allgemeine Kapazität dort mit 400.000 Model 3 und Model Y sowie 90.000 Model S und Model X pro Jahr an, bei den kleineren Teslas sollte sie bis Jahresende auf 500.000 Stück steigen.
Endmontage Tesla Model Y in Texas?
Möglicherweise aber wird ein Teil der zusätzlichen Model 3 und Model Y nicht vollständig in Fremont produziert: Laut einem weiteren Bericht von Electrek will Tesla noch in diesem Jahr Teile einer weiteren Gigafactory in den USA in Betrieb nehmen. Diese werde sich im US-Bundesstaat Texas befinden und noch vor Jahresende beginnen, Model Y zu produzieren – aber auf der Basis von Karosserien, die aus Fremont geliefert werden. Bis Ende 2021 sollen dann der Rest der Giga-Bauten und der Tesla Cybertruck dazukommen.
Dass Tesla eine neue US-Gigafactory für Model Y und Cybertruck plant, hat CEO Musk selbst schon gesagt, aber noch keinen Standort und keine Start-Termine genannt; nach anderen Berichten kämpft auch die Stadt Tulsa im benachbarten Bundesstaat Oklahoma noch um Tesla. Grundsätzlich klingt das von Electrek geschilderte Modell aber nach einer plausiblen Lösung, um möglichst rasch möglichst viele Exemplare des voraussichtlich gefragten Elektro-Crossover zu produzieren, wenn sich Kapazitäten für Karosserie und Lackierung schneller erweitern als in Texas von Grund auf neu schaffen lassen.