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Zellen-Welle: Tesla erwartet verdoppelte Batterie-Lieferungen von Partnern in 2022

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Bild: Batterie-Produktion in der Fabrik von Panasonic und Tesla in Nevada (Foto: Science Channel)

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Immer wieder hat Tesla-CEO Elon Musk in der Vergangenheit erwähnt, dass vor allem die mangelnde Verfügbarkeit von Batterie-Zellen ein noch höheres Wachstumstempo und den früheren Start von neuen Modellen verhindert. Mit der Telefon-Konferenz zu den jüngsten Geschäftszahlen an diesem Montag kam aber zumindest vorübergehend ein weiterer Faktor hinzu: Chip-Knappheit. Diese erwähnte Musk jetzt als Bremse sowohl für Cybertruck und Semi als auch für mehr Powerwalls – und das könnte auch damit zusammenhängen, dass sich die Situation bei Batterien allmählich entspannt. Denn Tesla erwartet für 2022 eine Verdoppelung allein der externen Belieferungen damit.

Nicht alle Zellen für Elektroautos

In der Telefon-Konferenz, in der Musk Anleger-Fragen wie üblich meist eher als Stichworte aufgriff, sprach er viel von den Herausforderungen bei der Massen-Produktion großformatiger Güter und der aktuell schwierigen Halbleiter-Lage. Mit Blick auf den Cybertruck und Semi, die jetzt beide in das kommende Jahr verschoben wurden, erwähnte der Tesla-Chef auch das alte Thema Zellen. Er rechne damit, vor Ende 2022 auf eine Produktionskapazität von hochgerechnet 100 Gigawattstunden an eigenen 4680-Zellen zu kommen, sagte er an anderer Stelle dazu. Aber unabhängig davon werde Tesla im nächsten Jahr ungefähr doppelt so viel Batterie-Kapazität zur Verfügung stehen wie in diesem.

„Ja, unsere Zell-Lieferanten sind auf dem Weg, ihre Produktion in 2022 zu verdoppeln“, bestätigte auf Einladung von Musk Drew Baglino, als Senior Vice President of Powertrain and Energy Engineering so etwas wie der Technik-Vorstand bei Tesla. Das sei nur ein Ziel, sagte dann wieder der CEO. Aber die Verträge mit den Lieferanten sähen in etwa eine Verdoppelung der Kapazität für Tesla vor.

Bei im Durchschnitt gleich bleibender Kapazität würde das nicht weniger bedeuten, als dass Tesla mit einer Verdoppelung seiner Elektroauto-Auslieferungen in 2022 plant – viel mehr als nach der aktuellen Prognose von mindestens 50 Prozent pro Jahr. Allerdings produziert das Unternehmen in zunehmendem Umfang auch stationäre Speicher-Akkus, die natürlich ebenfalls Zellen benötigen. Im zweiten Quartal 2021 betrug deren Kapazität insgesamt knapp 1,3 Gigawattstunden, was alternativ für rund 20.000 Model 3 gereicht hätte.

Mehr Batterien und mehr Komplexität für Tesla

Jedenfalls könnte Tesla 2022 – dann wohl erstmals und möglicherweise nur in Verbindung mit anhaltender Chip-Knappheit – in die Situation geraten, dass zeitweise mehr Zellen bereitstehen, als für seine Elektroautos gebraucht werden. Tatsächlich nahm Musk zumindest als theoretische Möglichkeit das Wort „Überschuss“ in den Mund, denn einmal mit viel Vorlauf bestellt, müsse Tesla das erhöhte Batterie-Volumen auch abnehmen. Aber für diesen Fall hat der CEO einen Plan: In einem Monat nicht benötigte Zellen könnten für die Speicher Megapack und Powerwall verwendet werden, deren Produktion umgekehrt gedrosselt werden könne, wenn Tesla mehr Elektroauto-Akkus braucht.

Ungefähr das dürfte Tesla schon in der Vergangenheit gemacht haben, aber stets zu Lasten des Energie-Bereichs, wie sich an dessen stark schwankenden Speicher-Kapazitäten ablesen lässt. Insofern könnte es 2022 weitergehen wie bisher, aber mit einem insgesamt deutlich erhöhten Volumen. Dadurch entsteht mehr Spielraum auch für stationäre Akkus – aber durch den Chip-Faktor sowie Teslas eigene Zell-Pläne plus neue Modelle nimmt gleichzeitig die Komplexität bei der Batterie-Planung zu.

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