Schon mehrere Male – zuletzt bei dem schweren Hochwasser Ende Juli in China – wurden Elektroautos von Tesla gesehen und gefilmt, deren Fahrer beherzt in tief überflutete Straßen einfuhren und am Ende dieser Abschnitte tatsächlich allem Anschein nach intakt wieder herauskamen. Zu einem frühen Video dieser Art mit einem Model S in Kasachstan äußerte sich erfreut auch CEO Elon Musk. Tesla empfehle das nicht, aber kurze Strecken könnten die Elektroautos notfalls schwimmend zurücklegen, schrieb er damals. Ein YouTuber hat das interessiert zur Kenntnis genommen – und will jetzt herausfinden, wie weit man mit einem Tesla im Wasser gehen kann.
Tesla Model S als fahrendes U-Boot
Der Kanal Chillin‘ with Chet ist noch recht neu in der Tesla-Welt, und der Moderator überlegt recht genau und gezielt, wie er darin noch auffallen kann. Zunächst einmal hat er ein Model S Plaid gekauft, was sicher nicht schaden kann – ein Rennstrecken-Vergleich des Tesla mit einem Porsche Taycan erzielte schon einige zehntausend Aufrufe. Er habe hunderte Seiten Ideen für originelle Beiträge aufgeschrieben, erzählte er jetzt außerdem in einem Interview mit Pete Gruber von der Tesla-Spezialwerkstatt Gruber Motors.
Und von einer dieser Ideen kommt er nicht mehr los, sagte der Mann mit dem neuen Plaid-Elektroauto weiter: „Ich will mit einem Tesla unter Wasser fahren.“ Er will sein Model S also nicht nur teilweise, sondern komplett unter die Wasserlinie bringen. Im Titel zu dem Video-Interview mit dieser Ankündigung ist von einem Tesla als U-Boot die Rede. Das sei kein Clickbait, beteuert Chet. Ganz richtig ist es allerdings auch nicht, denn sein Plan ist, nicht zu schwimmen, sondern zu fahren: Das Model S soll so schwer gemacht werden, dass seine Räder den Boden berühren und dort Traktion haben.
Er werde bei der Aktion sein fast neues Elektroauto für 170.000 Dollar riskieren, sagt der YouTuber in dem Gespräch gut gelaunt – er habe sogar privat mehr als den Neupreis bezahlt, weil er den schnellen neuen Tesla für seine Videos sofort haben wollte. Das werde bestimmt nicht nur in den üblichen Tesla-Kreisen für großes Interesse sorgen. Alle möglichen Leute überall auf der Welt würden den Tauchgang mit dem Model S sehen wollen, gibt er seiner Hoffnung Ausdruck.
Die Idee ist also auf der einen Seite verrückt, aber auf der anderen kalkuliert. Zudem stellte Chet sie deshalb im Gespräch mit dem Tesla-Spezialisten Gruber vor, weil dessen Mitarbeiter zur gleichen Zeit dabei waren, das Model S Plaid für die Unterwasser-Fahrt vorzubereiten. Er höre, dass sie mit viel Vaseline daran arbeiten, wichtige Komponenten des Elektroautos zu versiegeln, sagt der Chef. Nach seinem Bericht hat Gruber Motors viel Erfahrung mit Tesla und Wasser, weil das Unternehmen nach einem US-Hochwasser vor fünf Jahren 22 als Totalschaden abgeschriebene Model S gekauft habe.
CEO Musk zum Tauchgang eingeladen
Das lässt erwarten, dass das Model S Plaid von Chet den kurzen Tauchgang – die Strecke soll nur etwa 30 Meter lang sein – erfolgreich hinter sich bringen und vielleicht nicht einmal Spätschäden davontragen wird. Der YouTuber vermutet, dass der Versuch auch bei Tesla auf großes Interesse stoßen wird. Er hat ohnehin den Verdacht, dass dergleichen schon einmal intern versucht wurde. Auf jeden Fall luden er und Gruber Tesla-Chef Musk in ihrem Video ein, beim Tesla-Tauchen in Arizona dabei zu sein. Schon in den nächsten Tagen könnte es ernst damit werden.