Wie der Branchendienst Electrek in Erfahrung gebracht hat, soll Tesla ein Team von Wachstumsstrategen „von Grund auf“ neue aufbauen. Dieses sogenannte „Growth Team“ trägt dazu bei, die richtigen Entscheidung für ein erfolgreiches und stetiges Wachstum des Unternehmens zu treffen. Dafür werden entsprechende Kennzahlen in Wachstumsmodelle eingetragen, die wiederum auf dem Computer simuliert werden. Die Ergebnisse liefern dann einen Hinweis darauf, welches das beste Wachstumsmodell für das Unternehmen darstellt.
Auch Facebook hatte ein Growth Team, welches dazu beigetragen hat, dass das soziale Netzwerk mittlerweile die meisten Nutzer eines Produktes überhaupt hat. Auch Uber, das Online-Vermittlungsunternehmen für Fahrdienstleistungen, hat ein solches Growth Team, wenn auch in kleinerem Ausmaß.
Tesla hat nun begonnen die ersten Mitarbeiter für dieses Growth Team einzustellen. Im Januar dieses Jahres wurde Praveen Arichandran von Facebook eingestellt, welcher dort seit 2011 ebenfalls Wachstumsstrategien entwickelte. Bei Tesla ist Arichandran als Leiter dieses Programms eingestellt worden. Er hat einen Abschluss in Volkswirtschaftslehre und einen weiteren in Technischer Informatik, beide von der University of Waterloo.
Ein weiterer Mitarbeiter, der ungefähr zeitgleich mit Arichandran eingestellt wurde, ist Sisun Lee. Lee hat das Growth Team von Uber ungefähr zu der Zeit verlassen, als Arichandran zu Tesla wechselte. Bei Tesla hält Lee die Position des „Staff Product Manager“ im Growth Team inne. Zuvor arbeitete er mit Arichandran am Facebook-Projekt „internet.org“ mit.
Gute Wachstumsstrategie essenziell für Model 3-Produktion
Tesla dürfte mittlerweile weit über 400.000 Reservierungen für das Model 3 erhalten haben. Um diese Nachfrage zu bedienen möchte der kalifornische Autobauer nicht erst 2020 eine Produktionskapazität von 500.000 Fahrzeugen pro Jahr erreichen, sondern bereits 2018, heißt es im letzten Quartalsbericht. Dafür wird eine gut durchdachte Wachstumsstrategie vonnöten sein.
Auch die Kundschaft von Tesla wird in den nächsten Jahren rapide steigen. Im letzten Conference Call erklärte Jon McNeil, verantwortlich für den weltweiten Vertrieb, dass 93 Prozent aller Vorbesteller des Model 3 Neukunden seien. Das bedeutet, dass lediglich 7 Prozent aller Reservierungen von Kunden stammen, die bereits ein Roadster, Model S oder Model X besitzen. Bei aktuell circa 100.000 Tesla-Kunden und 400.000 Reservierungen würde das bedeuten, dass circa jeder 3. der bisherigen Kunden auch das Model 3 reserviert hat – insgesamt sind das gerade einmal circa 30.000 Fahrzeuge, die einen Vorrang bei der Produktion haben.