Aktualisierung: Das Schweigen von Musk auf Twitter hielt zunächst weiter an, doch ganz scheint er sich von der Plattform nicht gelöst zu haben: Als sein Klarname ist dort statt „Daddy Dotcom“ jetzt wieder Elon Musk angegeben. Denkbar wäre allerdings auch, dass diese Rück-Veränderung von Twitter selbst vorgenommen wurde. Nach den Richtlinien des Dienstes für „verifizierte“ Konten wie das von Musk ist es nicht zulässig, dort unkorrekte Namen anzugeben.
Zu der Kurznachrichten-Plattform Twitter hat Tesla-Chef Elon Musk eine besondere Beziehung. Er nutze den Dienst, „um seine Persönlichkeit auszudrücken“ so wie andere ihre Haare, sagte er einmal. Gleichzeitig hat er sich damit schon erhebliche Probleme eingehandelt, die größten, als er per Twitter erklärte, er werde Tesla für 420 Dollar pro Aktie von der Börse nehmen. Jetzt sorgt Musk in dem Medium erneut für Aufsehen: Er habe sein Twitter-Konto gelöscht, schrieb er dort in der Nacht zum Montag.
Tatsächlich folgte seitdem keine weitere Twitter-Nachricht von Musk. Denkbar wäre, dass er den Tweet spätabends in Kalifornien eingestellt hat und schlicht noch keine Gelegenheit hatte, sich weiter zu äußern. In den Stunden zuvor war er jedenfalls noch relativ aktiv gewesen und hatte wie gewohnt eine Mischung aus ernsten Nachrichten und Nonsense veröffentlicht. So beantwortete er die Frage eines Nutzers nach dem Termin für die Vorstellung des Tesla Pickup mit „ist noch nicht sicher“; auf die Aufforderung eines anderen Nutzers, nicht mehr so viel „merkwürdigen Scheiß“ auf Twitter zu schreiben, reagierte er mit der Aussage, das mache er schon „seit Ramses II. Er war ein toller Pharao“.
https://twitter.com/elonmusk/status/1140481957341495296
Ungefähr zeitgleich zu der Nachricht, er habe sein Twitter-Konto gelöscht, änderte Musk seinen Namen bei dem Dienst in „Daddy Dotcom“. Was es damit auf sich hat, blieb zunächst ebenfalls unklar. Eine Website dieses Namens existiert tatsächlich – war aber am Montagvormittag nicht zu erreichen, möglicherweise weil sie angesichts der Erwähnung durch Musk überlastet war. Alte Tweets des Tesla-CEO auf Twitter dagegen blieben aufrufbar, auch Antworten darauf waren noch möglich.
Diese Umstände und die Twitter-Historie von Musk sprechen dafür, dass seine Ankündigung nicht allzu ernst zu nehmen sein dürfte. Vorher hatte er aber offenbar auf der Plattform einen kleinen Streit ausgetragen: Am Wochenende veröffentlichte er ein Bild einer Videospiel-Figur, ohne deren Urheberin anzugeben. Als er dafür kritisiert wurde, erklärte er, die Angabe solcher Quellen mache „das Medium kaputt“, weil jeder Idiot sie innerhalb von Sekunden selbst finden könne. Seine Beiträge zu diesem Thema sind auf Twitter mittlerweile nicht mehr zu finden.