Der Erfolg von Tesla in den USA insbesondere mit dem Model 3 sorgt für Chaos auf dem Markt für gebrauchte Luxusfahrzeuge. Zu diesem Ergebnis kommt der Autovermittlungsarm des US-Finanzdienstleisters Capital One auf Grundlage einer Analyse von Daten zu den von Großhändlern bei Auktionen gebotenen Gebrauchtwagenpreisen. Immer mehr Käufer würden für einen Tesla noch relativ neue andere Fahrzeuge aus dem Luxussegment in Zahlung geben, heißt es darin.
Das Model 3 von Tesla sei schneller als jedes andere Luxusauto zuvor von 0 auf 140.000 verkaufte Einheiten gekommen, und die Nachfrage nach neuen Teslas treibe erkennbar den Gebrauchtwagenmarkt, schreibt Capital One weiter. Autos aus Europa würden inzwischen gut 22 Prozent aller Inzahlungnahmen bei Tesla ausmachen, während der Branchendurchschnitt nur bei 10,9 Prozent liege. Tesla zieht also doppelt so häufig frühere Besitzer europäischer (Premium-)Autos an wie andere Marken.
Das wiederum hat laut Capital One empfindliche Auswirkungen auf die Preise von Gebrauchtwagen europäischer Herkunft. Der Markt werde mit relativ billigen gebrauchten Mercedes, Audi oder BMW „geflutet“, und dem stehe kein entsprechender Anstieg der Nachfrage gegenüber. „Wir nennen dies den Tesla-Effekt“, schreiben die Auto-Analysten.
So habe ein BMW 320i aus dem Jahr 2018 allein im ersten Halbjahr 2019 fast 20 Prozent an Wert verloren; dies sei deutlich schneller, als bislang selbst bei so jungen Autos üblich. Ein ähnliches Beispiel ist die B-Klasse von Mercedes: Ein Modell aus 2016 soll in sechs Monaten fast 30 Prozent Wert verloren haben.
Für Käufer, die bei einem Verbrenner bleiben wollen, ist das natürlich eine gute Nachricht: Inzwischen könne man eine sehr gute C-Klasse oder einen 3-er BMW für weniger Geld bekommen als einen neuen Toyota Camry oder Honda Accord, schreibt Capital One.