Ihor Dusaniwsky, Managing Director bei der Analysefirma S3 Partners, stellt auf Twitter unter anderem regelmäßig Daten zum Ausmaß der Leerverkäufe, also Spekulation auf fallende Kurse, bei der Aktie von Tesla zur Verfügung. Diese Beiträge bestehen nur aus vielen Zahlen und Abkürzungen. Aber auf eine Nachfrage eines Twitter-Nutzers zeigte Dusaniwsky jetzt, dass er auch ganz anders schreiben kann.
https://twitter.com/ihors3/status/1215270210296537089
Leerverkäufer lassen sich vom steilen Anstieg der Tesla-Aktie, der sich zu Beginn des Jahres noch einmal beschleunigt hat, bislang relativ wenig beeindrucken, berichtete Dusaniwsky. Tatsächlich sei die Zahl der leerverkauften Aktien in den letzten 30 und 7 Tagen noch einmal um zusammen rund 600.000 gestiegen; sie machen jetzt knapp 21 Prozent aller Tesla-Aktien aus. Stärker habe der Short-Anteil zuletzt bei keinem anderen Unternehmen zugenommen.
Das ist ungewöhnlich. Denn Höchstkurse wie bei Tesla lösen zwar, wie andere auf Twitter erklärten, bei manchen Fonds automatische Leerverkäufe durch Handelsprogramme aus, weil eine technische Gegenreaktion erwartet wird. Bestehende Short-Positionen aber kommen bei anhaltenden Anstiegen immer stärker unter Druck. Allein seit Anfang des Jahres haben deren Inhaber laut Dusaniwsky rechnerisch weitere 2 Milliarden Dollar verloren. Irgendwann müssen sie aufgeben, entweder freiwillig oder erzwungen, wenn Broker wegen der steigenden Short-Verluste höhere Sicherheitsleistungen verlangen.
Doch so weit scheint es nach den neuen Daten noch nicht zu sein, im Gegenteil – die Leerverkäufer halten eisern an ihren Positionen fest und erhöhen sie sogar. Ob das selten sei, fragte ein Nutzer auf Twitter deshalb Dusaniwsky. Die vollständige Antwort sorgte für Applaus: „Tesla ist als Short absolut einmalig – ein mit vierblättrigem Klee bedecktes Einhorn, das aus dem Jungbrunnen trinkt und dabei zusieht, wie die Jets einen Super Bowl gewinnen, während der Nachthimmel von Sternschnuppen bedeckt ist.“
https://twitter.com/ihors3/status/1215276317857533952
Das dürfte deutlich genug gewesen sein. Leerverkäufer aber bekamen am Donnerstag zum ersten Mal seit langem wieder eine tiefere Atempause. Ein Analyst, der Tesla durch schwierige Zeiten hindurch empfohlen hatte, erhöhte jetzt zwar sein Kursziel auf 525 Dollar, rät aber nur noch zum Halten der Aktien statt zum Kauf. Bestehenden Tesla-Anlegern empfahl er Gewinnmitnahmen, und die Aktie von Tesla gab im frühen US-Handel um rund 2 Prozent auf 480 Dollar nach.