Mit inzwischen mehr als 1000 kleinen Satelliten ist SpaceX dabei, unter dem Namen Starlink sozusagen nebenbei einen Dienst für weltumspannendes Internet aus dem All aufzubauen. Seit Oktober 2020 laufen öffentliche Beta-Tests, die nach Angaben von SpaceX inzwischen mehr als 10.000 Personen umfassen. Nach dem Start in Nordamerika meldete Ende Januar auch die bis dahin wohl einzige Starlink-Kundin aus Deutschland erfreut die Ankunft von Dishy McFlatface. Und auf einem Büro-Container auf der Baustelle für die deutsche Gigafactory von Tesla wurde jetzt die vermutlich erst zweite Starlink-Schüssel für Weltraum-Internet in Deutschland entdeckt.
Erstes deutsches Starlink-Set im Januar
Für den Starlink-Test kann man sich seit einiger Zeit auch in Deutschland anmelden und soll per E-Mail informiert werden, wenn es so weit ist. Nach Berichten aus den USA kostet das Start-Set dafür mit Empfänger, Halterung dafür und WLAN-Router im Stil des Tesla Cybertruck einmalig 499 Dollar, für den Internet-Dienst werden 99 Dollar pro Monat fällig.
Mindestens eine erste deutsche Beta-Kundin hat den Dienst seit Ende Januar, wie sie selbst auf Twitter stolz dokumentierte (zunächst ohne Nachfragen zu deutschen Preisen und Leistung zu beantworten). Allerdings gehört @flcnhvy als Mitglied des Teams von Third Row Podcast zum engeren Twitter-Kreis um Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk. Zu weiteren privaten Starlink-Testern in Deutschland wurde bislang nichts bekannt.
Seems like #GigaBerlin has connection to Starlink now.
This is a new @SpaceX Starlink satellite dish, which was installed in the past few days. pic.twitter.com/t9vKDkKIkN
— Tobias Lindh (@tobilindh) February 6, 2021
Dafür hat der neue Internet-Dienst von Musk in der Bundesrepublik jetzt aber offenbar den ersten Unternehmenskunden, nämlich Tesla selbst: Am Wochenende entdeckte der regelmäßige Beobachter @tobilindh die charakteristisch flache Starlink-Schüssel (die offiziell mit dem Kosenamen Dishy McFlatface bezeichnet wird) auf einem Büro-Container auf der Baustelle für die deutsche Tesla-Gigafactory in Grünheide bei Berlin.
Bislang LTE-Repeater für Tesla-Fabrik
Die Internet-Schüssel sei in den vergangenen Tagen installiert worden, meldete @tobilindh dazu, und war sich sicher, dass es sich dabei um die von Starlink handelt. Sie steht auf einem der Container, die südlich des Gigafactory-Baus in großer Zahl und mehrstöckig aufgestellt wurden. Auch Tesla-Chef Elon Musk wurde bei einem seiner Deutschland-Besuche im vergangenen Jahr schon darin gesehen. Nach einem Auftritt bei einer Preisverleihung in Berlin im November 2020 wollte er darin sogar übernachten, wie er sagte.
Für ein reiches Industrieland hat Deutschland eine bemerkenswert lückenhafte Abdeckung mit schnellem 4G- oder gar 5G-Mobilfunk. Insofern dürfte sich eine Versorgung direkt aus dem All mit Hilfe der Tesla-Schwester SpaceX angeboten haben. Allerdings soll Tesla schon vorher für besseres Internet in Grünheide für Musk und seine Mitstreiter gesorgt haben: Auf dem Gelände befinde sich auch eine mobile Repeater-Station für LTE von Vodafone, berichtete ein anderer Beobachter.