An diesem Samstag will Tesla so etwas wie einen Tag der offenen Gigafactory-Tür veranstalten: Nach Berichten bis zu 9000 Besucher gleichzeitig dürfen zu einem Giga-Fest auf dem Gelände für die neue Elektroauto-Fabrik in Grünheide bei Berlin mit Imbiss-Ständen, Beschleunigungen im Model Y und Führungen durch die Produktion kommen. Es ist die erste Tesla-Veranstaltung in Deutschland und Europa mit auch nur annähernd so viel Öffentlichkeit. Organisiert wird sie laut einem Bericht von einer Agentur für Techno-Konzerte, und die Polizei soll ein Verkehrschaos befürchten.
Techno-Agentur als Tesla-Partner
Nachdem zunächst von maximal 3500 Giga-Gästen die Rede war, wurde später bekannt, dass dank einer Ausnahme-Genehmigung für Tesla bis zu 9000 zugelassen sind – und zwar gleichzeitig, was über den Tag verteilt eine vielfach höhere Gesamtzahl bedeuten könnte. Der Verkehrsinfrastruktur der Region und auf dem Tesla-Gelände selbst steht also zugleich eine Art Generalprobe für den späteren Betrieb ins Haus, den in Schichten 12.000 Beschäftigte übernehmen sollen.
Wie viele Personen schon am 9. Oktober zu Tesla nach Grünheide kommen werden, weiß aktuell offenbar nicht einmal die Polizei. Das geht aus einem Bericht der B.Z. von diesem Dienstag hervor. Demnach hat Tesla als Partner für das Giga-Fest den Würzburger Veranstalter AB2C ausgesucht, der sonst für große Techno-Events bekannt ist – passend zu den Musik- und Party-Präferenzen von CEO Elon Musk, der vor einiger Zeit noch eine Rave-Höhle in die Gigafactory bauen wollte. Aber AC2B soll weder Polizei noch Ordnungsamt eine Besucher-Zahl genannt haben.
1,6 Mio. Anmeldungen für Gigafactory-Fest?
Auf jeden Fall halte die Polizei eine Hundertschaft für den Tesla-Tag bereit, heißt es in dem Bericht weiter. Zu erfahren sei gewesen, dass die meisten Besucher eine Anreise mit dem Auto planen, weshalb Tesla einen Parkplatz in der Nähe des Gigafactory-Geländes gemietet habe. Von dort und vom nahen Bahnhof Fangschleuse aus soll es Shuttle-Busse geben. An- und Abreiseverkehr würden zur Herausforderung, zitiert B.Z. einen Polizeisprecher.
Was den Behörden zudem möglicherweise gar nicht bewusst ist: Eine große Zahl von Tesla-Fans hat öffentlich erklärt, auch ohne eines der begehrten Tickets zur Gigafactory zu pilgern. Mindestens ein Vortreffen mitsamt Fahrt zur Gigafactory am Samstag wurde von einem belgischen Tesla-Besitzer auf Twitter organisiert. Nach einer kurzen Umfrage von teslamag.de auf der Plattform haben zudem 94,9 Prozent der Interessierten, die sich bei Tesla um Eintritt zum Giga-Fest bewarben, keine Karte bekommen.
lots of interest in the tesla giga fest, let's make that a poll. local=from berlin/brandenburg, please also retweet!
— TeslaMag.de (@teslamag) October 4, 2021
Dabei sollten Einwohner aus Berlin und Brandenburg Priorität haben, die Umfrage zeigt jedoch, dass die nicht exklusiv ist: Nur 2 Teilnehmer mit Ticket-Erfolg meldeten, dort zu leben, 7 gaben andere Teile Deutschlands an und 3 einen Wohnsitz im Ausland. Die Twitter-Befragung ist nicht repräsentativ, aber das Übergewicht der Auswärtigen darin fällt auf. Wenn doch viele Nicht-Berliner und -Brandenburger direkt zum Giga-Fest kommen dürfen, dann dürfte das aber nicht an zu wenig Nachfrage liegen: Insgesamt soll sich die gewaltige Zahl von 1,6 Millionen Menschen für die Ticket-Vergabe registriert haben, raunte man sich nach Informationen von teslamag.de auf der Tesla-Baustelle zuletzt zu.