Die Aktie von Tesla ist nichts für schwache Nerven. Schon dreimal im erst jungen Jahr 2022 verzeichnete sie von einem Tag auf den nächsten Bewegungen von mehr als 10 Prozent. Auch wenn zwei davon nach oben zeigten, dürfte manchen Anlegern solches Auf und Ab zu viel sein, zumal die Tesla-Aktie trotz des jüngsten zweistelligen Sprungs am Montag für dieses Jahr mit insgesamt rund 15 Prozent im Minus liegt. Ein spezialisierter Anbieter will vor diesem Hintergrund jetzt einen ETF auflegen, bei dem Tesla-Schwankungen nach oben wie unten begrenzt sind,
Weniger Tesla-Risiko mit Derivaten
Zu dieser Absicherung dienen ironischerweise Finanzinstrumente, die gern mit Spekulation verbunden werden: Optionen, also das Recht, eine bestimmte Aktie zu einem bestimmten zukünftigen Zeitpunkt und einem bestimmten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Durch solche Calls und Puts lässt sich der eigene Einsatz hebeln, denn ihre Kurse schwanken viel stärker als die der zugrundeliegenden Aktien.
Das kann sozusagen Volatilität hoch zwei bedeuten, und tatsächlich mischen bei Tesla selbst viele Privatanleger intensiv auf dem Derivate-Markt mit. Jedoch kann man Optionen andersherum auch nutzen, um Risiken begrenzt zu halten. Genau das hat der Spezialist Innovator Capital Management aus dem US-Bundesstaat Illinois für diese Aktie vor: Laut einer Anmeldung bei der Börsenaufsicht plant er ein als Innovator Hedged Tesla ETF bezeichnetes Produkt.
Tesla soll demnach tatsächlich die einzige Aktie sein, um die es darin geht, aber nicht direkt. Stattdessen hat es Innovator ETFs auf zwei Arten von Kauf-Optionen darauf abgesehen: Der börsengehandelte Fonds soll Calls mit einem Ausübungspreis unter dem aktuellen Tesla-Kurs kaufen und das zum Teil mit dem Verkauf von Calls zu höheren Kursen finanzieren. Dadurch kann man von steigenden Tesla-Kursen profitieren, was aber durch die verkauften Calls begrenzt ist. Damit bezahlt man den Umstand, dass diese zum Kauf der Gegenstücke beigetragen, also das Tesla-Engagement billiger gemacht haben.
80% sichere US-Staatsanleihen im ETF
Der ETF-Anbieter bezeichnet das in seinem Dokument als Spread-Strategie mit Call-Optionen und legt sie laut der Beschreibung so aus, dass Tesla-Risiko wie -Chancen in seinem Produkt auf etwa 20 Prozent begrenzt sind. Das gilt jeweils nur für einen Zeitraum von drei Monaten – mit diesem Horizont werden die Optionen gekauft und verkauft. Zusätzlich begrenzt wird das Risiko (und erneut auch die Chance) in dem Tesla-ETF aber dadurch, dass von Anfang an nur 20 Prozent seiner Mittel auf den Derivate-Markt fließen. Der Großteil von 80 Prozent wird in US-Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit investiert, die als risikolos gelten.