Tesla-CEO scheint sich ein neues Thema vorgenommen zu haben, das bei vielen Kunden für Unzufriedenheit sorgt: Service. Schon Anfang Juni ließ er wissen, dass er sich für Nordamerika damit beschäftige. Das Ziel sei, dass zwei Drittel der Fahrzeuge ohne Wartezeiten Service am selben Tag erhalten, schrieb Musk. Und am vergangenen Wochenende wurde er noch ehrgeiziger: So oft wie möglich sollen Elektroautos von Tesla innerhalb einer Stunde repariert werden – mit Techniken, die von den Boxenstopp-Crews in der Formel-1 übernommen seien.
Tesla-Chef will schnelleren Service
Schon im Juni sprach Musk laut Berichten intern davon, den Service bei Tesla „revolutionieren“ zu wollen. Mit der Koordinierung über die App sei er zwar schon besser organisiert als bei anderen Herstellern, doch das reiche noch nicht. Sein Ziel sei, dass der Service bei Tesla ungefähr zehnmal so gut werde wie im Rest der Branche, soll der CEO vor den Beschäftigten angekündigt haben, unter anderem mit spezialisierten Bereichen in den Service-Zentren und mehr Personal.
In der Formel 1 dauert es manchmal weniger als zwei Sekunden, bis einer der Rennwagen mit frischen Reifen zurück auf den Kurs kann. Mit ein paar Sekunden mehr können auch kleinere Reparaturen wie der Tausch des Front-Spoilers oder des Lenkrads vorgenommen werden. An diesen Boxenstopps sind bis zu 20 Personen beteiligt – eine Art Unterdisziplin bei den Auto-Rennen, und tatsächlich vergibt DHL seit 2015 Preise für die schnellsten Teams.
Excited to work with Tesla Service to enable same-hour service as often as possible! Applying Formula 1 pit crew techniques to Teslas.
— Elon Musk (@elonmusk) July 23, 2022
Ganz so schnell wie in der Formel 1 dürften die Mechaniker bei Tesla nicht werden, aber mehr Personal für die Werkstätten, wie von Musk zuvor angekündigt, könnte auf jeden Fall helfen. Und am Samstag griff der CEO das Thema auf Twitter erneut auf, indem er die Orientierung an den Techniken der Motorsport-Königsklasse ankündigte. Auf diese Weise werde Tesla-Service innerhalb einer Stunde erledigt werden können, schrieb Musk, jedenfalls so oft wie möglich.
Früherer Formel-1-Experte jetzt bei Lucid
Ein Beobachter hatte allerdings einen Vorschlag, wie sich Service-Zeiten auch mit weniger innovativen Methoden verkürzen lassen: „Mehr Qualitätskontrolle wird gebraucht“, schrieb @TroyTeslike, nach dessen Umfragen in diesem Jahr 64 Prozent der Käufer eines neuen Tesla Model 3 in den ersten 30 Tagen damit zum Service mussten. Und der Blog Electrek erinnerte daran, dass CEO Musk schon 2015 einen erfahrenen Formel-1-Mechaniker als neuen Mitarbeiter begrüßte und schrieb, der werde mit Verfahren aus seiner früheren Tätigkeit normalen Auto-Service revolutionieren. Inzwischen soll er zu dem Konkurrenten Lucid gewechselt sein.