Schon etwa ein halbes Jahr nach der Vorstellung des Cybertruck erklärte Tesla-CEO Elon Musk, der elektrische Pickup solle auch „in Baja abräumen“, also bei einem Offroad-Rennen, das jährlich auf der zu Mexiko gehörenden Wüsten-Halbinsel Niederkalifornien ausgetragen wird. Das war im April 2020, als mit Auslieferungen des Tesla-Pickups noch für Ende 2021 gerechnet wurde. In Serienproduktion ist er immer noch nicht. Aber für Tests hat Tesla jetzt zwei seiner Cybertrucks auf die lange Baja-Reise geschickt und zeigte ein Stück davon in einem Live-Video auf X.
Cybertruck in Verbrenner-Begleitung
Gefilmt ist es aus dem hinteren der zwei Pickups. Darauf ist für die Übertragung ein Terminal für Satelliten-Internet über den Starlink-Dienst von Musks Weltraum-Firma SpaceX montiert, wie der Beifahrer erklärt. Abgesehen von Rennsitzen und zusätzlicher Sicherheitsausstattung seien beide Cybertrucks ansonsten aber wie ab Werk unterwegs. Sie werden als „release candidates“ bezeichnet. Am Heck des vorderen kann man groß die Abkürzung RC dafür sehen, auf den Seiten von beiden steht im Graffiti-Stil groß Cybertruck.
Dieser kleine Konvoi war in San Diego in Kalifornien gestartet und hatte zum Zeitpunkt der Live-Übertragung schon rund 1200 Meilen hinter sich, also mehr als die offizielle Baja-Distanz von 1000 Meilen, berichtet der Beifahrer. Laut Beobachtern vor Ort gehörten noch zwei weitere Fahrzeuge dazu, die in dem Tesla-Video nicht zu sehen sind: zwei konventionelle Pickups, einer davon mit Anhänger unter anderem mit Ersatz-Reifen und zwei Generatoren darauf.
https://twitter.com/Tesla/status/1711184330792579093
Notfalls hätte das Team den Strom für die lange Offroad-Fahrt also unterwegs selbst erzeugen können, laut dem Beifahrer reichte zum Laden aber das Netz an Destination Chargern von Tesla aus. Hotels an der gesamten Baja-Route seien damit ausgestattet, sodass jeder mit einem Elektroauto des Unternehmens die gleiche Strecke fahren könne. Mit anderen Modellen als dem Cybertruck könnte das allerdings wegen der schlechten oder teils nicht vorhandenen Straßen auf der Halbinsel schwierig werden.
Tesla-Pickups ohne Offroad-Probleme
Nach den Angaben in dem Video gab es während der ungefähr eine Woche dauernden Testfahrt keine gravierenden Probleme. Der Beifahrer erwähnt nur zwei platte Reifen und bezeichnet den Cybertruck ansonsten als „hardcore“, super-spaßig und super-haltbar. Man könne mit ihm auf normalen Straßen fahren (bislang nicht offiziell von Tesla gezeigt, aber viele Male von Neugierigen gefilmt) und dann dank Luftfederung und aktiven Dämpfern in den Offroad-Modus umschalten. Das offizielle Baja-Rennen beginnt in diesem Jahr Mitte November. Wenn Tesla sich mit dem Cybertruck beeilt, könnten also erste private Besitzer noch daran teilnehmen.