Ein Tesla-Kunde aus dem US-Bundesstaat Utah behauptet, sein Tesla Model S sei Minuten nachdem es bereits geparkt war selbstständig gegen einen Anhänger gefahren. Tesla sagt jedoch, der Fahrer hätte nicht ordnungsgemäß die Summon-Funktion (Herbeirufen) durchgeführt, das zeigt zumindest die Ereignisprotokolldatei (Logdatei), auf die der Autobauer zugreifen kann.
Jared Overton kommt aus Utah und ist Besitzer eines Tesla Model S. Am 29. April dieses Jahres hat er sein Auto deutlich hinter einem Anhänger geparkt und ist ausgestiegen. Ein Mitarbeiter aus dem naheliegenden Geschäft hat ihn auf sein Auto angesprochen, da er ein Tesla Model S bisher nie gesehen hatte. Nach einer Diskussion von 20 Sekunden bis einer Minute über das Auto verschwanden dann beide in das Geschäft. Fünf Minuten später mussten dann beide beim Verlassen des Geschäfts feststellen, dass das Model S selbstständig gegen den Anhänger gefahren ist, der davor geparkt war. Das ist zumindest die Behauptung von Overton.
Da das Model S beschädigt war und Overton die Schuld dafür bei Tesla sah, schrieb er den Hersteller an, um das Problem zu beseitigen. Eine Woche später erhielt er auch schon eine Antwort, jedoch ist diese anders ausgefallen, als er sich das erhofft hatte. Tesla schrieb in der Antwort, dass Overton die volle Schuld für diesen Unfall trägt, da er das Fahrzeug falsch bedient habe.
Dem Magazin The Verge liegt das Antwortschreiben vor, aus dem hervorgeht, wie der Unfall tatsächlich zustande gekommen ist:
Die Logdatei des Fahrzeugs bestätigt, dass die automatische Summon-Funktion eingeleitet wurde, indem man mit zweifachem Betätigen des Wahlhebels von Drive auf Park umgestellt hatte und die Funktion aktivierte. Der Fahrer wurde auf das Einleiten der Summon-Funktion mit einem hörbaren Ton und einer Pop-up Nachricht auf dem Bildschirm in der Mittelkonsole informiert. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Möglichkeit den Vorgang abzubrechen, indem man auf dem entsprechenden Knopf auf dem Bildschirm in der Mittelkonsole klickt; das wurde nicht getan. In der darauffolgenden Sekunde wurde das Bremspedal gelöst und zwei Sekunden danach hat der Fahrer das Fahrzeug verlassen. Wiederum drei Sekunden später wurde die Fahrertür geschlossen und weitere drei Sekunden später hat sich die zuvor eingeleitete Summon-Funktion aktiviert. Etwa fünf Minuten und 16 Sekunden nach der Aktivierung wurde die Fahrertür erneut geöffnet. Das Verhalten des Fahrzeugs war das Resultat aus den Handlungen des Fahrers. Wie Sie durch mehrere Quellen bezüglich der Summon-Funktion informiert wurden, ist der Fahrer immer dafür verantwortlich, dass der Vorgang sicher vonstatten geht und dass das Fahrzeug jederzeit kontrolliert wird.
Nun steht es also Aussage gegen Aussage. Während Overton behauptet, er habe sich 20 Sekunden bis eine Minute mit jemanden unterhalten und erst im Nachhinein sei das Fahrzeug selbstständig gegen den Anhänger gefahren, erklärt Tesla, dass sich die Summon-Funktion schon drei Sekunden nach dem Schließen der Fahrertür aktivierte. Sollte das Ganze vor Gericht gehen, hätte Tesla durch die Logdatei wohl die besseren Chancen.