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125 kWh für deutsches Tesla Model Y? Erstes Foto von Basis für 4680-Zellen aufgetaucht

tesla struktur rahmen 4680 zellen

Bild: Tesla

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Das Model Y aus der in Bau befindlichen Gigafactory in Grünheide bei Berlin wird zwar voraussichtlich aussehen wie diejenigen, die seit März 2020 aus dem Stammwerk in Fremont und neuerdings auch aus der Tesla-Fabrik in China kommen, aber von innen sehr anders sein: Das kündigte CEO Elon Musk nach dem Batterie-Tag im September 2020 an, bei dem er neue Batterie-Zellen im XL-Format und dazu eine völlig neue Bauweise für die Elektroautos darum herum vorgestellt hatte. Das deutsche Model Y werde mit dieser Technologie entstehen, sagte Musk – und jetzt ist ein erstes Foto aufgetaucht, das seinen Batterie-Teil zeigen könnte – und der scheint Platz für Zellen mit zusammen 125 Kilowattstunden zu bieten.

Platz für 920 Tesla-Zellen im Boden

Das unscharfe, also vermutlich heimlich aufgenommene Foto aus ungenannter Quelle wurde in dieser Woche von dem US-Blog Electrek veröffentlicht, der auch schon vor dem Batterie-Tag eine erste 4680-Zelle gezeigt hatte. Wie CEO Musk bei der Veranstaltung erklärte, soll der Rahmen von zukünftigen Teslas aus nur noch drei großen Elementen zusammengesetzt werden: vorne und hinten je ein Gussteil aus riesigen Giga-Pressen, dazwischen das Batterie-Element mit den dicken Zellen, die zusammen mit Boden und Deckel einen tragenden Teil der Struktur bilden (siehe Foto oben). Diese Sandwich-Struktur im Boden sei überaus stabil und spare Gewicht wie bei Flugzeugen, deren Tanks inzwischen in ihre Flügel integriert sind.

Genau dieses tragende Batterie-Element (wohl als Prototyp) in länglicher Rechteck-Form soll das jetzt von Electrek veröffentlichte Foto zeigen. Die Zellen sind darauf nicht zu sehen, aber Aussparungen, in die hunderte von ihnen eingesetzt werden könnten. Twitter-Nutzer zählten nach, wie viele es sind, und kamen auf 920 Stück. Das entspricht ungefähr Berechnungen des Tesla-Experten Sandy Munro auf der Grundlage der von Tesla genannten Daten für die 4680-Zellen und das aktuelle Format 2170.

Munro errechnete 960 Zellen auf der Fläche des jetzigen Batterie-Pakets für Tesla Model 3 und Model Y, also etwas mehr, als auf dem Electrek-Foto zu sehen sind. Nach seinen Annahmen hätte das Platz für 130 Kilowattstunden Akku-Kapazität im Boden der beiden Elektroautos bedeutet, oder die aktuelle Kapazität von 74 Kilowattstunden auf 40 Prozent weniger Raum. Mit der korrigierten Zell-Zahl ergibt sich immer noch eine Kapazität von 125 Kilowattstunden bei voller Ausnutzung des verfügbaren Platzes.

Mit einem derart großen Akku könnte sich die WLTP-Reichweite für das Model Y, die Tesla derzeit mit 505 Kilometern angibt, bei bislang nahezu unerreichten 800 Kilometern liegen, selbst wenn man von einem höheren Gewicht ausgeht. Alternativ könnte Tesla bei der bisherigen Kapazität bleiben und so noch mehr Platz für Passagiere und Gepäck schaffen.

Für Model Y oder Model S Plaid?

Noch ist allerdings nicht ausgemacht, ob die deutschen Model Y tatsächlich von Anfang an mit 4680-Zellen und der neuen Struktur aus der Gigafactory in Grünheide rollen werden. Musk hat zwar gesagt, dass die Elektroautos von dort beides nutzen werden, aber nicht, dass das von Anfang an der Fall sein wird. Und er wies sowohl darauf hin, dass die neue Technologie ein hohes Risiko bei der Produktion bedeute, als auch darauf, dass Tesla die Massenproduktion der neuen 4680-Zellen erst Schritt für Schritt in den Griff bekommen müsse.

Eine andere (oder zusätzliche) Möglichkeit wäre deshalb, dass der von Electrek gezeigte Batterie-Boden zu einem Model S gehört. Beim Batterie-Tag hatte Tesla die Bestellungen für dessen extraschnelle Plaid-Variante freigegeben und eine Reichweite von mindestens 520 Meilen (836 km) nach der US-Norm EPA genannt. Das sind knapp 30 Prozent mehr als beim aktuellen Model S, was in etwa dem Unterschied zwischen seinem jetzigen Akku und dem Wert entspricht, der für den 4680-Boden berechnet wurde. So oder so kommen die neuen Tesla-Zellen offenbar näher – und mit ihnen Kapazitäten, die jegliche Reichweiten-Angst endgültig verschwinden lassen dürften.

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