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4000 Model Y pro Woche erreicht: Tesla-Fabrik in Texas kommt langsamer voran als deutsche

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Bild: Tesla

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An beiden Standorten wird weiter kräftig gebaut, doch das Außengelände der Tesla-Fabrik in Texas ist bereits ansprechender gestaltet als das der deutschen Gigafactory in Grünheide bei Berlin, denn es wurde für den Anleger-Tag Anfang März herausgeputzt – die nackten Zahlen aber sehen in Deutschland besser aus. Für seine deutsche Fabrik meldete Tesla Ende März, erstmals mehr als 5000 Model Y in einer Woche produziert zu haben. Auch in Texas, wo die Produktion offiziell rund zwei Wochen später begann, wurde jetzt ein weiterer Meilenstein erreicht – aber mit einer Wochenrate von erst 4000 Model Y.

Führungswechsel bei Tesla-Fabriken

In Deutschland hatte es nach dem Produktionsstart rund drei Monate gedauert, bis Tesla von erstmals 1000 Model Y in einer Woche berichten konnte. Zwei Monate später wurde diese Zahl auch aus Texas gemeldet, allerdings nicht offiziell, sondern nur von einem gut informierten Beobachter. Die Fabrik in Grünheide war also nicht nur etwas früher gestartet, sondern schien auch schnellere Fortschritte beim Hochlauf zu machen. Doch Mitte Dezember 2022 gab Tesla bekannt, in Texas jetzt 3000 Model Y pro Woche erreicht zu haben – zwei Tage, bevor diese Meldung für die deutsche Gigafactory folgte.

Zwischendurch gab es also einen Führungswechsel, der damit zusammenhängen könnte, dass dem Vernehmen nach Tom Zhu, früher für das Asien-Geschäft einschließlich der chinesischen Gigafactory zuständig und heute weltweiter Produktions- und Vertriebschef bei Tesla, mit einem Team aus China in Texas aushalf. Doch inzwischen hat die deutsche Fabrik wieder die Nase vorn. Ende Februar überschritt sie laut Tesla 4000 Model Y pro Woche und Ende März sogar 5000. Texas dagegen hat nach Angaben des Unternehmens vergangene Woche ebenfalls einen weiteren Meilenstein erreicht, aber eben erst bei 4000 Model Y.

Das gab das Unternehmen im Rahmen seines dort zuletzt verstärkten PR-Aktivitäten an diesem Sonntag auf Twitter bekannt. Zuvor hatten manche Beobachter vermutet, auch in Texas seien die 4000 Model Y pro Woche schon vorher überschritten gewesen, was sich mit der Meldung vom Wochenende aber als falsch erwies. Auf dem kurzen Twitter-Video von Tesla sieht man viele winkende Personen um ein dunkles Model Y herum, über dem in Luftballon-Ziffern die Zahl 4000 schwebt. Das Umfeld um sie herum ist begrünt und im Hintergrund ein kleiner künstlicher See zu erkennen.

Zu wenig Batterien für Model Y aus Texas?

Abgesehen von solchen optischen Vorteilen in Texas hat die deutsche Tesla-Gigafactory jetzt also offiziell einen Vorsprung von 1000 Elektroautos pro Woche und einigen Tagen. Das ist nicht nur angesichts des zwischenzeitlichen Führungswechsels erstaunlich, sondern auch wenn man bedenkt, dass für Deutschland mit vielen Schwierigkeiten und Verzögerungen durch umständliche Verfahren gerechnet wurde, während Texas als weniger bürokratisch gilt – so hatte jedenfalls Tesla-CEO Elon Musk die Entscheidung für diesen Bundesstaat statt für ein weitere Elektroauto-Fabrik in Kalifornien begründet.

Eher als Bürokratie dürften deshalb Batterien den Hochlauf in Texas bremsen. Dort begann Tesla anders als in Deutschland mit selbst produzierten Akkus aus 4680-Zellen, zu denen erst später Model Y mit konventioneller Akku-Technologie wie im Model 3 sowie im Model Y aus Fremont, China und Grünheide hinzukamen. Die Produktion der eigenen Tesla-Batterien sollte nach früheren Angaben längst mehrere Gigawattstunden pro Jahr erreicht haben, was jedoch auf sich warten lässt. Insofern wäre denkbar, dass es in Texas vorerst schlicht an genügend Batterien fehlt, um beim Hochlauf mit der deutschen Gigafactory mitzuhalten.

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