Bild: teslamag.de (Model Y mit konventionellem und 4680-Akku)
Die heikelste der vorher eingereichten Fragen, die CEO Elon Musk am Donnerstag bei der Tesla-Hauptversammlung gestellt wurden, dürfte die nach dem geopolitischen Risiko zwischen den USA und China gewesen sein. Er hoffe auf Frieden und gegenseitigen Respekt, sagte er dazu zögernd. Auch die Antwort auf die Frage, wie die Produktion der selbst entwickelten 4680-Batterien bei Tesla vorankomme, bezeichnete Musk als schwierig, aber immerhin ist sie ein rein technisches Problem. Eine eigene Produktion im großen Stil erwartet der CEO jetzt erst gegen Ende dieses Jahres. Das ist nach seinen Worten aber noch rechtzeitig, denn für 2022 habe Tesla genügend Batterien für 1,5 Millionen Elektroautos.
Fünftausend 4680-Akkus pro Woche Ende 2022
Ähnlich hatte sich Musk schon in der Telefon-Konferenz zu den Zahlen für Q2 2022 geäußert: Die 4680-Batterien würden erst in 2023 wichtig werden, weil dieses Jahr genügend von Zulieferern zur Verfügung stünden, sagte er. Jetzt wurde er aber nicht nur mit der Angabe der Kapazität für 1,5 Millionen Elektroautos konkreter. Musk sagte auch, er erwarte, bis Ende dieses Jahres auf eine eigene Batterie-Produktion im hohen Volumen zu kommen.
Twitter-Beobachter interpretierten das als 5000 komplette Akku-Pakete pro Woche, also etwa 250.000 pro Jahr, was auch das erste Zwischenziel für Model Y aus den neuen Gigafactorys in Deutschland und den USA ist, Je nach Kapazität pro Auto würde das zwischen 15 und 20 Gigawattstunden jährlicher 4680-Produktion entsprechen. Ursprünglich hatte sich Tesla 10 Gigawattstunden in der Pilotanlage in Fremont bis Ende 2021 und weltweit 100 Gigawattstunden bis Ende dieses Jahres vorgenommen.
Wann das jetzt erwähnte „hohe Volumen“ wirklich erreicht ist, sei schwer vorherzusagen, sagte Musk dazu am Donnerstag weiter. Er sei aber zuversichtlich, dass die angestrebte Erhöhung möglich sei, wahrscheinlich bis Ende dieses Jahres. Dann dürften auch schon 4680-Batterien aus der Tesla-Fabrik in Texas dabei sein, denn für die Pilotanlage in Fremont hatte SVP Drew Baglino im Juli als Ziel 1000 Akkus vor Ende des Jahres genannt, also deutlich weniger. Die Batterie-Produktion in Texas solle im laufenden Quartal beginnen und vor Jahresende höher sein als die in Fremont.
Tesla mit eigenen und fremden Batterien
Weil Tesla in Texas nach ersten Model Y mit 4680-Akku inzwischen wie in der deutschen Fabrik von Anfang an konventionelle Batterien verwendet, dürfte in der Zwischenzeit zudem ein gewisser Vorrat entstehen. Aktuell produziere man jede Woche eine ansehnliche Stückzahl, sagte Musk am Donnerstag. Die von ihm genannten Batterie-Zulieferungen für 1,5 Millionen Elektroautos dürften zugleich dem Höchstwert entsprechen, den Tesla in diesem Jahr anstrebt, wenn alles andere glatt läuft. Nach einem Rekord im ersten Quartal dieses Jahres gingen Produktion und Auslieferungen im zweiten Vierteljahr zurück, weil die Fabrik in China zunächst nur sehr begrenzt produzieren konnte. Im Juni erreichte sie einen neuen Rekord und wurde im Juli für eine weiter erhöhte Kapazität umgebaut.